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J25 Wie trainiert Jesus Apostel?

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Andern Gottes Wirklichkeit nahebringen
Andern Gottes Wirklichkeit nahebringen

Das Wort ‚Apostel‘ bedeutet ‚Gesandter‘. Und so versteht Jesus die Aufgabe seiner Schüler auch. Sie sind Gesandte Gottes – geistliche Führungspersönlichkeiten, die später die Gemeinschaft der Christen aufbauen sollen. Vordenker in Gottes Namen, Verantwortungsträger, Wegbereiter.

Nach einer anstrengenden Zeit freuen sie sich während der Bootsfahrt zunächst auf einen ruhigen Tag mit ihrem außergewöhnlichen Lehrer. Aber dann läuft alles aus dem Ruder. Viele Menschen suchen Hilfe bei Jesus. Der wendet sich liebevoll und barmherzig den Leuten zu – und kehrt seinen Schülern dabei scheinbar den Rücken. (vgl. Markus 6,30-34 und Lukas 9,10-11) Aber er hat sie nicht vergessen:


Einige Zeit später fuhr Jesus an das Ostufer des Sees von Galiläa, den man auch See von Tiberias nennt. Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie die Wunder Gottes an den geheilten Kranken sahen. Jesus stieg auf einen Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern. Es war kurz vor dem Passafest, das die Juden feiern. Als Jesus aufblickte und die Menschenmenge auf sich zukommen sah, fragte er Philippus: „Wo können wir Brot kaufen, dass all diese Leute zu essen bekommen?“ Er sagte das nur, um ihn auf die Probe zu stellen, denn er wusste schon, was er tun wollte. Philippus entgegnete: „Es würde mehr als zweihundert Denare kosten, um jedem auch nur ein kleines Stück Brot zu geben.“ Ein anderer Jünger namens Andreas, es war der Bruder von Simon Petrus, sagte zu Jesus: „Hier ist ein Junge, der fünf Gerstenbrote und zwei Fische hat. Aber was ist das schon für so viele.“

Die Bibel, Johannes-Evangelium 6,1-9


Das bevorstehende Passafest erinnert an die Befreiung der Israeliten aus der Sklaverei. Es ist ein traditionelles Gedenkfest an Gottes machtvolles Eingreifen in auswegloser Situation.


Jesus will den Leuten jedoch Gottes Wirklichkeit in der Gegenwart nahebringen. Er nimmt seine Schüler mit hinein in seine Arbeit und fordert sie heraus:


Hier sind keine großartigen geistlichen Dienste gefragt; es geht um Nahrungsbeschaffung und -verteilung. Für Leute, die von ihren eigenen Problemen voll in Anspruch genommen sind. Für Leute, die oft wenig Verständnis für Gottes große Ideen aufbringen. Für Leute, die heute Jesus zujubeln, weil sie seine Hilfe erleben und ihn kurz darauf links liegen lassen werden, weil Jesus-Nachfolge anstrengend wäre. Und für die, die schaulustig Jesus hinterherrennen, weil sie Wunder erleben wollen.


Trotzdem denkt Philippus bereitwillig mit. Die realen Möglichkeiten bringen jedoch keinen Lösungsansatz. Andreas bietet Jesus die vorhandenen Nahrungsmittel an und weiß zugleich: Das ist lächerlich wenig.


Doch vielleicht hat Andreas etwas Entscheidendes im Ansatz verstanden: Er bietet Jesus an, was da ist. Hofft er, dass der etwas Sinnvolles aus dem Unzureichenden macht? Für Jesus sind Wunder kein Problem. Er bildet diese Jünger zu Aposteln aus, damit sie seine Arbeit fortsetzen. Apostel zu sein bedeutet, im Interesse von Jesus zu handeln, als ob dieser selbst da wäre (vgl. Lukas 10,16). Deshalb erhalten Apostel von Gott besondere Bevollmächtigungen.


Was vermittelt Jesus in dieser praktischen Lerneinheit?


Eigentlich brauchen die Jünger jetzt Ruhe, aber aus Fürsorge für die Menschen organisieren sie gemeinsam auch noch das Essen. Eigentlich fehlt den Jüngern selbst, was diese Leute brauchen. Aber sie lernen, Jesus zu vertrauen, damit andere Gottes Güte erleben können. Jesus trainiert sie, Verantwortung für andere zu übernehmen und selbstlos zu dienen: Aposteldienst ist keine Selbstdarstellung. Stattdessen weisen sie durch ihre Arbeit auf Jesus hin. Er ist der Geber aller Gaben. Es geht nicht einmal vordergründig um Hilfeleistung. Es geht darum, dass Menschen erkennen, wer Gott ist.


So arbeiten echte Apostel auch heute (vgl. Epheser 4,11). Sie stellen sich voller Hingabe in Gottes Dienst und vertrauen ihm bedingungslos. Gleichzeitig lieben sie die Menschen so sehr, dass sie ihnen Gottes Wirklichkeit unbedingt nahebringen wollen. Dabei haben sie oft ganze Gruppen von Menschen im Blick. Apostel sind von Gott besonders ausgewählte und bevollmächtigte Menschen. Sie sind geistliche Vordenker und Impulsgeber, die ausgesprochen flexibel und eigenständig im Namen Gottes agieren und sein Reich bauen.


Ich weiß nicht, ob Sie die Begabung eines Apostels haben. Wenn Sie Jesus nachfolgen, haben Sie jedoch einen Auftrag für Ihren Nächsten. Wie bringen wir unseren Mitmenschen nahe, dass wir mitten im Alltag mit Gott, dem Allmächtigen, rechnen? Dass dieser Gott auch heute Realität ist? Nehmen wir uns Zeit, kreative Ideen zu entwickeln! Vielleicht reflektieren Sie Ihre Vorschläge in einer Gruppe Gleichgesinnter und unterstützen sich gegenseitig bei der Umsetzung.


Tamara Schüppel

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