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J38 Nicht umherirren - dem Licht folgen

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Nicht umherirren - dem Licht folgen
Nicht umherirren - dem Licht folgen

Jesus spricht zunehmend deutlicher zu all den Leuten im Tempel. Jeder kann hören, welchen hohen Anspruch er erhebt:


Dann sagte Jesus wieder zu allen Leuten: „Ich bin das Licht der Welt! Wer mir folgt, irrt nicht mehr in der Finsternis umher. Er wird dann das Licht des Lebens haben.“ Da sagten die Pharisäer zu ihm: „Jetzt bist du unglaubwürdig, denn du trittst als Zeuge für dich selbst auf.“ Jesus erwiderte: „Auch wenn ich als Zeuge für mich selbst spreche, ist meine Aussage dennoch wahr. Denn ich weiß, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe. Aber ihr wisst nicht, woher ich komme und wohin ich gehe. Ihr urteilt nach menschlichen Maßstäben, ich verurteile niemand. Und selbst wenn ich ein Urteil ausspreche, so ist es doch richtig, weil ich nicht allein dastehe, sondern in Übereinstimmung mit dem Vater bin, der mich gesandt hat. Auch in eurem Gesetz steht ja geschrieben, dass die übereinstimmende Aussage von zwei Zeugen gültig ist. Der eine Zeuge bin ich und der andere ist der Vater, der mich gesandt hat.“ „Wo ist denn dein Vater?“, fragten sie. Jesus erwiderte: „Weil ihr nicht wisst, wer ich bin, wisst ihr auch nicht, wer mein Vater ist. Würdet ihr mich kennen, dann würdet ihr auch meinen Vater kennen.“ Diese Worte sagte Jesus, als er im Tempel in der Nähe der Behälter für die Geldopfer lehrte. Aber niemand nahm ihn fest, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.

Die Bibel, Johannes-Evangelium 8,12-20


Wenn Jesus das Licht der Welt ist, dann hat das Universalbedeutung. Zugleich verknüpft er diese universale Ebene wieder mit seinem ganz individuellen Versprechen: „Wer mir folgt, irrt nicht mehr in der Finsternis umher!“


Spätestens jetzt ist jedem Zuhörer klar, dass Jesus entweder größenwahnsinnig ist oder göttlicher Natur. Seine Wunder, seine spürbare Vollmacht und sein ganzes Wesen weisen deutlich auf einen übernatürlichen Ursprung hin. Beweisen kann man Gott bis heute nicht. Beweisen kann man auch nicht, dass Jesus Gott ist. Die Beweisebene liegt außerhalb menschlicher Möglichkeiten. Aber damals wie heute kann jeder aufrichtig Interessierte Jesus suchen. Und Jesus verspricht, dass das Umherirren dann ein Ende hat. Es kostet jeden ganz persönlich Mut und Mühe, die Wahrheit zu suchen.


Lohnt sich das? Über die persönlichen Konsequenzen der Gottesferne oder der Gottesbeziehung haben wir in vorangegangenen Etappen mehrfach gesprochen. Wenn Jesus zudem behauptet, das Licht der Welt zu sein, wenn er Anspruch auf universale Bedeutung erhebt, dann müsste das erkennbar sein. Ich möchte Sie ermutigen, die Bedeutung von Jesus für die gesellschaftliche Entwicklung zu untersuchen. Einige Impulse zum Weiterdenken habe ich im Folgenden zusammengestellt:

  • Unbestritten sind wesentliche Einflüsse auf das Sozialwesen. Christliche Werte reformierten grundlegend den Umgang mit Kranken und Behinderten. Im Mittelalter waren es vorrangig Nonnen, die Heilkräuter und ihre Wirkung erforschten und Heilmethoden entwickelten. Nicht umsonst geht der Begriff „Krankenschwester“ auf die barmherzigen Ordensschwestern zurück.

  • Anerkennend schreibt das ifo-Institut mit Quellenbezug auf die Frankfurter Allgemeine Zeitung: „Zahlreiche neuere Arbeiten zeigen, dass sich eine frühzeitige Präsenz christlicher Missionare in Afrika, Asien und Lateinamerika bis heute auf Bildung, Politik und Wirtschaft auswirkt.“ *

  • Bildung für jedermann rückte besonders während der Reformation in den Fokus. Für die Entwicklung einer Gesellschaft ist Bildung von grundlegender Bedeutung. Beispielsweise erfordert echte Demokratie ein umfassendes Urteilsvermögen der Bevölkerung. Es ist ein langer, schwieriger Prozess, bis ein Volk demokratiefähig wird. Sind ethische Werte und Grundnormen großer Bevölkerungsteile nicht ausgereift und gefestigt, verkommt Demokratie zur Diktatur der Mehrheit. Aber woher nehmen wir unsere Wertmaßstäbe? Wer darf festlegen, was gut ist? Lassen wir uns von der öffentlichen Meinung manipulieren? Hinterfragen ist ein Zeichen von Verantwortung und Freiheit. Wem wollen wir vertrauen?

Jesus erklärt, warum wir ihm vertrauen können. Er sagt, dass er vollständig mit Gott, dem Vater übereinstimmt und von ihm gesandt ist. Er belegt seine Worte durch Wunderzeichen. Er sagt weiter, dass jedem ein Licht aufgeht, der ihm nachfolgt. Denn Jesus ist das Licht des Lebens.


Die Frage ist: Darf er das Dunkel von Krieg und Hass in unseren Gedanken und Gesprächen erhellen? Suchen wir seine Wertmaßstäbe bezüglich drängender Fragen in Naturschutz und Menschenwürde? Erstreben wir seine Weisheit bei der schwierigen praktischen Umsetzung? Wie grenzen wir uns gegen Missbrauch guter Angebote ab?

Die religiösen Führungskräfte im Bibeltext verhärten ihre Ablehnung gegen Jesus. Sie driften weiter in Richtung Manipulation, Machtmissbrauch und Gewalt.


Aber Jesus will Licht in unsere Dunkelheit bringen. Das gilt für den einzelnen Menschen und hat Auswirkungen auf ganze Gesellschaften. Die Geschichte Europas und Amerikas ist voller Beispiele, wie Orientierung an Gottes Wort immer wieder voranbringende Entwicklungen in Gang setzte, trotz mancher menschlichen Irrwege.

Es gibt viel zu lernen und in Gottes Sinn umzugestalten, auch wenn Sie schon lange mit Jesus unterwegs sind. Sind Sie dabei?


Tamara Schüppel


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