Sie können auch parallel mitlesen.
Liebevoll nimmt sich Jesus Zeit für Menschen, die ihm seine Ablehnung schon wiederholt zeigten. Diesmal versucht er, sie mit einer Geschichte aufmerksam zu machen auf Chancen und Gefahren:
„Ich versichere euch mit allem Nachdruck: Wer nicht durch das Tor in den Pferch für die Schafe hineingeht, sondern anderswo über die Mauer klettert, ist ein Dieb oder ein Räuber. Der Hirte geht durch das Tor zu den Schafen hinein. Ihm öffnet der Wächter am Eingang, und die Schafe hören seine Stimme. Dann ruft er seine eigenen Schafe mit Namen und führt sie hinaus. Wenn er sie alle draußen hat, geht er vor ihnen her. Und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen. Einem Fremden würden sie nicht folgen, sondern weglaufen, weil sie seine Stimme nicht kennen.“ Die Zuhörer verstanden nicht, was Jesus mit diesem Bild meinte.
Die Bibel, Johannes-Evangelium 10,1-6
Das passiert uns auch heute: Oft verstehen wir Gottes Reden nicht. Wie Jesus allen Interessierten und Lernwilligen diese Bildrede doch noch deutlich macht, erfahren wir im folgenden Bibelabschnitt. Heute beschäftigt uns besonders die Reaktion der Zuhörer.
Jesus hatte inzwischen erklärt, dass er sich wie jener gute Hirte um Menschen kümmern möchte. Er sagte weiter, dass er dies im Auftrag von Gott, dem Vater, tut. Und die Zuhörer?
Wegen dieser Worte entstand wieder ein Zwiespalt unter den Juden. Viele von ihnen sagten: „Er ist von einem bösen Geist besessen! Er ist verrückt! Warum hört ihr ihm überhaupt zu? Aber andere meinten: „Nein, so redet kein Besessener. Kann etwa ein Dämon Blinden das Augenlicht geben?“
Die Bibel, Johannes-Evangelium 10,19-21
Die Zuhörer redeten damals nicht MIT Jesus darüber, sondern sie diskutierten ÜBER ihn. Jesus beweist ihnen nichts. Er stellt liebevolle Angebote; er erklärt Zusammenhänge; er warnt deutlich, wenn Menschen ihn missverstehen. Aber erwachsene Menschen dürfen und müssen eigenständig lebenswichtige Entscheidungen treffen. Diese Entscheidungen akzeptiert Jesus.
Auch heute bedrängt Jesus niemanden. Er ist kein Seelenfänger, der Menschen mit psychischem oder physischem Druck zur gewünschten Entscheidung treibt. Stattdessen wirbt Jesus für das Gute. Er führt konsequent zu Eigenverantwortung und geistlicher Mündigkeit. Jeder kann erkennen, ob das Gute von Jesus echt ist. Jedem bleibt freigestellt, wie viel er dafür investiert.
Auch mir begegnen Menschen, die Gottes Existenz und seine Barmherzigkeit infrage stellen, weil sie all das Böse sehen und erleben: Sind Kriege, Hunger und Menschenrechtsverletzungen Gottes Schuld oder zeigen sie die Eigenverantwortung der Menschen, die Gottes gute Maßstäbe mit Füßen treten? Sind Naturkatastrophen und Krankheiten das, was Gott für Menschen und seine Schöpfung plante oder trifft uns das alles, weil Menschen von Anfang an gegen Gott rebellierten? Wir können das auf den ersten Seiten der Bibel nachlesen. Bitte machen Sie sich die Mühe und hören Sie Gott zu!
Und stellen Sie sich das mal vor: Gerade hatten die ersten Menschen Gottes wunderschöne Schöpfung gründlich zerstört. Sie sind sich der Folgen längst noch nicht in vollem Maße bewusst, da teilt Gott ihnen fürsorglich seinen Rettungsplan mit. Zwar müssen wir seitdem mit den furchtbaren Folgen der Sünde leben. Angesichts solchen Leides weinte Jesus (vgl. Lukas 19,41 und Johannes 11,35). Aber er kam als Retter, wie Gott das versprochen hatte. Der menschgewordene Gottessohn bietet Frieden mit Gott und Wiederherstellung an. Durch Wunderzeichen zeigt er, dass das keine leeren Worte sind. Jesus lässt uns sehen, dass er für das Gute steht. Er zeigt uns auch, dass er Macht über das Böse hat. Und dann lässt er jeden nochmals frei entscheiden: Wollen wir Zeit und Ewigkeit mit Gott verbringen oder wollen wir weiter gegen Gott agieren?
Wenn wir Gott nicht verstehen, können wir diskutieren bis zum Umfallen: Einige unterstellen ihm Böswilligkeit, andere zweifeln seine Existenz an. Demgegenüber interessiert sich Gott für Sie ganz persönlich. Ist Ihre Diskussion nur ein Vorwand, weil Sie Gott nicht in Ihrem Leben haben wollen?
Wenn Sie hingegen ernsthafte Fragen haben, möchte Jesus Ihnen gern liebevoll weiterhelfen. Er verspricht nicht, dass Sie Gott vollumfänglich begreifen. Jesus will sich wie ein guter Hirte um Ihr persönliches Heil kümmern. Bitte nehmen Sie sich jetzt Zeit für ihn, sprechen Sie jetzt mit ihm. Hören Sie ihm zu, statt über ihn zu reden.
Tamara Schüppel
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