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J51 Wunderzeichen und Wüstenzeiten

Sie können auch parallel mitlesen.

 

Wunderzeichen und Wüstenzeiten
Häufig übersehen wir Entscheidendes ...

Die Totenauferweckung des Lazarus (vgl. Etappe 50) hat sehr verschiedenartige Folgen:  

 

Als sie das gesehen hatten, glaubten viele der Juden, die zu Maria gekommen waren, an Jesus. Doch einige von ihnen gingen zu den Pharisäern und berichteten, was Jesus getan hatte. Da riefen die Hohen Priester und Pharisäer den Hohen Rat zusammen. „Was sollen wir tun?“, fragten sie. „Dieser Mensch tut viele aufsehenerregenden Dinge! Wenn wir ihn so weitermachen lassen, werden schließlich noch alle an ihn glauben. Und dann werden die Römer eingreifen. Sie werden unseren Tempel und das ganze Volk vernichten.“ Einer von ihnen, Kajafas, der in diesem Jahr der amtierende Hohe Priester war, sagte: „Ihr begreift aber auch gar nichts! Versteht ihr denn nicht, dass es viel besser für uns ist, wenn einer für alle stirbt und nicht das ganze Volk umkommt?“ Er hatte das nicht von sich aus gesagt, sondern in seiner Eigenschaft als Hoher Priester die Weissagung ausgesprochen, dass Jesus für diese Nation sterben sollte. Jesus starb allerdings nicht nur für das jüdische Volk, sondern auch, um die in aller Welt verstreuten Kinder Gottes zu einem Volk zusammenzuführen.

Von diesem Tag an waren sie fest entschlossen, ihn zu töten. Jesus zeigte sich deshalb nicht mehr öffentlich unter den Juden, sondern hielt sich mit seinen Jüngern in einer Gegend am Rand der Wüste auf, in einer Ortschaft namens Ephraim.

 Die Bibel, Johannes-Evangelium 11,45-54

 

Aufgrund der Totenauferweckung des Lazarus begannen viele der Augenzeugen, Jesus zu vertrauen. Wir erfahren nicht, ob und wie Jesus darauf reagiert. Bald darauf zieht er sich mit seinen Jüngern zurück. Interessieren ihn diese Glaubenden nicht? Falsche Rückschlüsse bezüglich des Handelns Gottes sind immer wieder möglich. Wir geraten an unsere Grenzen, weil wir den Allmächtigen nicht verstehen. Deshalb möchte Jesus jedem ganz persönlich zeigen, dass sich Vertrauen zu ihm lohnt: In einer kontinuierlichen Gottesbeziehung und durch sein Wort lernen wir ihn besser kennen. Zudem gibt Jesus auch uns erkennbare Zeichen, dass er um unser Wohl besorgt ist. Am besten verstehen wir oft die Zeichen, die mit unserer persönlichen Situation verbunden sind. Wir dürfen die Augen offenhalten und uns darüber freuen. Es sind wertvolle Geschenke, die wir mit andern teilen können.

Gönnen Sie sich jetzt eine Pause und denken Sie darüber nach. Danken Sie Gott auch für scheinbare Kleinigkeiten.

 

Diese Zeichen in unserem Leben sind jedoch oft nur punktuell oder vorübergehend von Nutzen. So war das auch bei Lazarus. Er bekam eine Lebensverlängerung; sein Tod war damit nicht aufgehoben, sondern nur herausgeschoben. Zeichen sind nicht das Wesentliche. Aber Zeichen zeigen auf das Wesentliche: Sie zeigen uns den Allmächtigen, der sich persönlich und liebevoll um Menschen kümmert. Jedoch möchte Jesus keinesfalls unser Wunscherfüllungsautomat sein. Deshalb zog er sich nach Wunderzeichen oft schnell zurück. Jesus wünscht sich, dass Menschen mit ihm in persönliche Beziehung treten. Er starb am Kreuz, damit Menschen in aller Welt nicht durch Gottes Gerechtigkeit umkommen müssen. Jesus möchte uns teilhaben lassen an seiner ewigen Herrlichkeit; er möchte mit uns gemeinsam kontinuierlich Gutes gestalten, das seinen Wert in Ewigkeit behält!

Sind jene Augenzeugen damals an einer solchen Gottesbeziehung interessiert? Vielleicht braucht mancher auch heute Zeit zum Nachdenken: Welchen Stellenwert gebe ich meiner Beziehung zu Jesus?

  

Seine Schüler hatten diese Frage bereits beantwortet: Um die Zeit mit Jesus intensiv zu nutzen, stellten sie ihr Zuhause, ihre Arbeit, ja sogar Freunde und Verwandte zurück. Diese Jesus-Nachfolger investierten alles, was sie hatten, in die Beziehung zu Jesus. Durch die intensive Gemeinschaft veränderten sich ihre Sichtweisen, ja sie selbst veränderten sich zunehmend.

 

Was für Gott wertvoll ist, sieht man nicht immer sofort. Manch einer will groß werden in Gottes Reich und merkt zunächst selbst nicht, dass er Gottesbeziehung mit Religionsausübung verwechselt. Jene jüdischen Religionsführer waren bei Menschen hoch geachtet. Sie gaben vor, dem Allmächtigen zu dienen. Aber der Allmächtige hatte in ihrem Herzen keinen Platz. So konnte es passieren, dass sie ein grausames Justizverbrechen an einem Unschuldigen planten, um vorübergehende Annehmlichkeiten für sich und das Volk zu erreichen. Gott kam dennoch zu seinem Ziel; er baute ihre bösen Pläne in sein gutes Vorhaben ein. Jedoch steuert jeder Mensch ohne Gottesbeziehung in die furchtbare Gottesferne.

 

Diese Warnung sollten wir ernst nehmen: Scheinbar wertvolle Arbeit ist in Gottes Augen wenig wert, wenn unsere Herzenseinstellung nicht auf Gott fixiert ist: „Der Mensch sieht, was vor den Augen ist, der HERR aber sieht das Herz.“ 1.Samuel 16,7  Deshalb investiert Jesus in Herzens-bildung. Ob seine Jünger sich dessen bewusst waren, als Jesus sie mitnahm zum Rand der Wüste?

 

Manchmal kommen wir Christen uns sinnlos vor: Das Leben vergeht, ohne dass wir mit Gottes Hilfe großartige Veränderungen in unserem Umfeld herbeiführen können. Aber Jesus erklärte folgendes: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“ Johannes 15,5  Wenn wir unsere Jesus-Beziehung aktiv leben, wird unaufhaltsam Gutes entstehen. Mit Jesus wird scheinbarer Leerlauf zur Investition in unsere Herzensbildung.   

 

Tamara Schüppel

 

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