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J26 Jesus setzt Prioritäten

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Jesus hilft sozialethisch. Aber welche Prioritäten setzt er?
Jesus hilft sozialethisch. Aber welche Prioritäten setzt er?

Nicht nur die Schüler von Jesus erleben es. Tausende Menschen werden Zeugen des Geschehens und begreifen plötzlich: Jesus ist der im Alten Testament vorhergesagte Retter. Jesus denkt und handelt mit übernatürlicher Vollmacht.


„Sorgt dafür, dass die Leute sich setzen!“, sagte Jesus. Es waren allein an Männern ungefähr fünftausend. Dort, wo sie sich niederließen, gab es viel Gras. Jesus nahm nun die Fladenbrote, sprach das Dankgebet darüber und verteilte sie an die Menge. Ebenso machte er es mit den Fischen. Alle durften so viel essen, wie sie wollten. Als sie satt waren, sagte er zu seinen Jüngern: „Sammelt auf, was übrig geblieben ist, damit nichts umkommt!“ Die Jünger füllten zwölf Handkörbe mit den Brotstücken. So viel war von den fünf Gerstenbroten übrig geblieben.

Als die Leute begriffen, was für ein Wunder Jesus getan hatte, sagten sie: „Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll!“ Jesus merkte, dass sie als Nächstes kommen und ihn mit Gewalt zu ihrem König machen wollten. Da zog er sich wieder auf den Berg zurück, er ganz allein.

Die Bibel, Johannes-Evangelium 6,10-15


Hautnah erleben diese Menschenmassen Gottes Wirklichkeit. Anders ist nicht zu erklären, dass 5000 Männer auf diese Weise satt werden, mit den Frauen und Kindern vielleicht insgesamt 20.000 Menschen. Und die Reste nach der Mahlzeit sind größer als die Menge, die ursprünglich zur Verfügung stand.


Die Menschen haben Gottes Güte geschmeckt. Nun wollen sie mehr: Wenn Jesus solche Wunder tun kann, dann kann er das Land von der Besatzungsmacht der Römer befreien. Und dann haben Krankheiten und Leid ein Ende. Gerechtigkeit und angemessener Lebensstandard rücken in greifbare Nähe. – Aber Jesus läuft davon, als er das Ansinnen der Menschen bemerkt.


Was will Jesus erreichen?


Es ist Jesus nicht egal, wie wir hier und heute leben. Das zeigt er den Menschen damals wie heute durch viele liebevolle Zeichen. Aber was nützt die beste Hilfe, wenn wenig später die Leute wieder in der gleichen Notlage landen? Wenn das grundsätzliche Problem nicht gelöst wird?


Wir kennen das Szenario aus Entwicklungsländern: Wie oft versuchte man, ein Rechtssystem mit hohem Niveau zu installieren und nebenher massiv Entwicklungshilfe zu leisten. Das Ganze hat nur eine Chance, wenn die Menschen vor Ort den Wert des neuen Rechts- und Wirtschaftssystems so tief verinnerlicht haben, dass sie bereit sind, dieses selbst zu verteidigen. Andernfalls rutscht alles in den alten Zustand zurück, sobald der Helfende sich zurückzieht.


Jedoch können wir etwa 2000 Jahre nach Christus weltweit feststellen, dass die Gesellschaften am weitesten entwickelt sind, die auf fundierten christlichen Grundwerten basieren. Dies bestätigte beispielsweise der deutsche Soziologe Max Weber (1864-1920), der selbst kein Christ war. Das Resultat seiner intensiven diesbezüglichen Forschungen lässt sich etwa so zusammenfassen: Gelebter christlicher Glaube und seine ethischen Werte forcieren eine vorteilhafte ökonomische Entwicklung. Im Gegensatz dazu entwickelte Karl Marx (1818-1883) die These, dass angemessener Wohlstand die Entwicklung positiver ethischer Werte von selbst in Gang setzt: „Das Sein bestimmt das Bewusstsein.“ lehrte er. Ohne einzelne Gründe einer vielschichtigen Entwicklung näher zu erfassen, kennen wir die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen, die sich für Länder mit diesem Grundsatz ergaben.


In der Gegenwart erleben wir, dass ethische Werte des christlichen Glaubens wieder weitgehend von Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft abgekoppelt werden. Sägen wir gerade an dem Ast, auf dem wir sitzen? Ich möchte es hier bei diesem Impuls zum Nachdenken über größere Zusammenhänge belassen.


Was ist das grundsätzliche Problem der Menschen, das Jesus lösen wollte?


Es ist Jesus nicht egal, wie wir hier und heute leben. Aber es reicht ihm nicht, das Wertesystem der Menschen zu verbessern, damit die kurzzeitig ein wenig besser leben. Er will vollkommenes Wohlergehen seiner Geschöpfe in Ewigkeit. Er wünscht sich Gemeinschaft mit uns. Jesus weiß, in welch furchtbarer Qual wir landen, wenn unser Schuldproblem ungelöst bleibt. Das erklärte er bereits zuvor. Bitte vergleichen Sie dazu Etappe J12.

Jesus ist Gott. Er denkt und handelt souverän und lässt sich nicht von Menschen bemächtigen. Jesus hat die Ewigkeit im Blick, er investiert vorrangig in Werte, die weit über dieses Leben hinaus Gültigkeit behalten: Menschen brauchen Frieden mit dem gerechten und liebenden Gott (vgl. Johannes 6,26-40).


Welche Prioritäten setzen Sie?


Tamara Schüppel

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