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J27 Todesangst – was jetzt?

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Wollen Sie Vertrauen lernen?
Wollen Sie Vertrauen lernen?

Hatten Sie schon mal Todesangst? Vielleicht plagen Sie oft Ängste. Manche lassen hingegen ihre Sorgen und Ängste gar nicht mehr an die Oberfläche kommen und sind scheinbar immer cool drauf. Aber ganz tief drinnen sieht es anders aus. Sie sind damit nicht allein, hören wir gemeinsam hin:


Am Abend gingen seine Jünger zum See hinunter. Sie stiegen ins Boot und fuhren Richtung Kafarnaum los, denn es war schon finster geworden, und Jesus war noch immer nicht zu ihnen gekommen. Der See wurde durch einen starken Wind aufgewühlt. Als sie dann eine Strecke von etwa fünf Kilometern* gerudert waren, sahen sie auf einmal Jesus, wie er über das Wasser ging und auf ihr Boot zukam. Sie erschraken fürchterlich, doch er rief ihnen zu: „Ich bin’s, habt keine Angst!“ Sie nahmen ihn zu sich ins Boot, und da waren sie auch schon an dem Ufer, das sie erreichen wollten.

Die Bibel, Johannes-Evangelium 6,16-21


*Anmerkung des Übersetzers: fünf Kilometer. Wörtlich: 25 oder 30 Stadien. Stadion ist ein griechisches Längenmaß von etwa 185 m.



Jesus trainiert Apostel (vgl. Etappe J25). Das sind Gesandte Gottes – geistliche Führungs-persönlichkeiten, die später die Gemeinschaft der Christen aufbauen sollen. Jesus will seine Schüler nicht erschrecken und ängstigen, sondern er will sie stark machen. Dazu gehört auch diese Trainingseinheit:


Zunächst konfrontiert Jesus seine Schüler mit ihrer Angst. Er tut dies so scharf, dass die sich selbst vergessen und ihre Fassade aufgeben. Hervor kommt die Wahrheit: Die starken Männer haben solche Angst, dass sie in diesem Augenblick völlig davon beherrscht werden (vgl. Matthäus 14,25-26).


Natürlich dürfen wir angesichts dieses Beispiels weiterhin so tun, als hätten wir alles im Griff. Aber was, wenn unsere wohlgehütete Fassade bröckelt? – Ein hilfreicher Schritt ist hingegen, wenn wir ehrlich die Wahrheit zugeben und uns der Selbsterkenntnis stellen: Ich habe Angst! Und vielleicht auch: Ich habe Angst, trotzdem ich mich mit Gott, dem Allmächtigen, im Bunde weiß.


Der Selbsterkenntnis folgt die Lösungssuche:


Man kann seine Angst herausschreien und bei der Selbsterkenntnis stehenbleiben. Das hilft allerdings niemandem; vielleicht entmutigt es stattdessen auch noch die Anderen.


Wäre es besser, persönliche Stärke zu zeigen, die eigentlich gar nicht da ist? Die Enttäuschung ist vorprogrammiert.


Hilft Verdrängung? Spätestens bei der nächsten Krise ist das Problem wieder da.


Kann man Angst wegtrainieren? Bei überzogenen Ängsten kann das wirklich helfen. So erlebt man die ermutigende Wahrheit, statt in der irrtümlichen Empfindung festzuhängen.


Manchmal findet man auch gute Lösungen, während man ein Problem aus anderer Sicht betrachtet.


Aber bei realen Bedrohungen, die wir nicht im Griff haben, können wir damit nur unrealistische Sicherheit vorspiegeln. Ich wünsche mir demgegenüber echte Hilfe!


Jesus beendet die Angst der Schüler, indem er sagt, wer er ist. Hilft uns Gottesoffenbarung?

Die Schüler hatten erlebt, wie ihr Meister sie bevollmächtigte, seine Werke zu tun (vgl. Markus 6,7-13 und 30). Und wenige Stunden zuvor waren sie dabei, als tausende Menschen satt wurden von fünf Broten und zwei Fischen (vgl. Johannes 6,10-15). Jesus ist allmächtig; er beherrscht alle Notlagen sicher. Wieso sollten die Männer vor ihm oder vor irgendetwas Angst haben? Jesus hat’s doch im Griff!


Jesus ist heute der Gleiche, denn er ist Gott. Allerdings sehen wir ihn nicht vor uns; wir haben vielleicht auch keine großartigen Wunder erlebt. Aber ist dieses Argument relevant? Es geht dabei doch gar nicht um UNS, sondern um Gottes Größe. Wenn der Schöpfer des Universums unsere Notlage beherrscht, dann müssen wir unser Verhältnis zu ihm prüfen. Haben wir eine Gottesbeziehung? Vertrauen wir ihm?

Jesus räumt uns nicht alle Hindernisse aus dem Weg. Angst ist eine Realität in unserem Leben. Jesus bestätigt das, aber er will uns helfen, mit Angst und Bedrohungen zurechtzukommen (vgl. Johannes 16,33):


Gotteserkenntnis und Vertrauen zu dem Allmächtigen sind eine echte Hilfe. Die Apostel erlebten das: Als Führungspersönlichkeiten arbeiteten sie später häufig unter Lebensgefahr. Mehrere bezahlten ihre Treue zu Jesus mit dem Leben. Trotzdem gingen sie mutig ihren Weg, weil sie dem vertrauten, der ewiges Leben gibt.


Gotteserkenntnis ist mehr als nur Wissen. Wenn der allmächtige und gerechte Gott sich Menschen offenbart, ist das meist keine Erfahrung, die ein gutes Gefühl vermittelt. Aber die daraus folgende Gotteserkenntnis ist tatsächlich viel mehr als punktuelle Hilfe in Ihrer notvollen Situation.

Nehmen Sie sich Zeit, pflegen Sie Gottesbeziehung, indem Sie intensiv sein Wort lesen und mit Jesus sprechen. Bitten Sie den Allmächtigen um Gotteserkenntnis und Vertrauen zu ihm.


Tamara Schüppel

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