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J39 Dynamisch glauben

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An Jesus dranbleiben
An Jesus dranbleiben

In der vorhergehenden Etappe J38 beschäftigte uns die Universalbedeutung von Jesus, die wir auch in der Geschichte erkennen können. Aber wir stoßen schnell an unsere intellektuellen Grenzen, wenn Jesus übernatürliche Zusammenhänge erklärt:


Dann wandte sich Jesus wieder an seine Zuhörer. „Ich werde fortgehen“, sagte er, „und ihr werdet mich suchen. Aber ihr werdet in der Sünde sterben. Und wohin ich gehe, dahin könnt ihr nicht kommen.“ „Will er sich etwa das Leben nehmen?“, fragten sich die Juden. „Warum sagt er sonst: ‚Wohin ich gehe, könnt ihr nicht kommen‘?“ Doch Jesus fuhr fort: „Ihr seid von hier unten, aber ich komme von oben. Ihr seid von dieser Welt, aber ich bin nicht von dieser Welt. Ich habe es euch ja schon gesagt: Ihr werdet in euren Sünden sterben. Denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich nicht von dieser Welt bin, werdet ihr in euren Sünden sterben!“ „Wer bist du denn?“, fragten sie. „Das habe ich euch doch schon immer gesagt“, erwiderte Jesus. Und was euch betrifft, könnte ich noch viel sagen und euch verurteilen. Aber ich sage der Welt nur das, was ich vom Wahrhaftigen selbst gehört habe. Denn der hat mich gesandt.“ Aber sie verstanden immer noch nicht, dass er von Gott, dem Vater, zu ihnen sprach. Deshalb fügte er hinzu: „Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, werdet ihr erkennen, wer ich bin. Dann werdet ihr begreifen, dass ich nichts von mir selbst aus tue, sondern rede, wie der Vater mich gelehrt hat. Und er, der mich gesandt hat, steht mir bei. Er lässt mich nicht allein, denn ich tue immer, was ihm gefällt.“ Als er das sagte, glaubten viele an ihn.

Die Bibel, Johannes-Evangelium 8,21-30

Jesus erklärt, dass er von Gott kommt und bald dorthin zurückkehren wird. Er spricht in diesem Zusammenhang nicht den physischen Tod an, den er selbst und jeder seiner Zuhörer erleiden wird. Jesus blickt darüber hinaus auf die Ewigkeit. Er wird dann bei Gott, dem Vater, sein. Dorthin kann nur kommen, wer an Jesus glaubt. Alle anderen werden sterben. Damit meint Jesus hier die ewige Gottesferne; es geht um einen furchtbaren Zustand ohne Ende.


Aber was meint Jesus mit ‚GLAUBEN‘?

Viele der Zuhörer erfassen Jesus als den von Gott Gesandten, weil sie durch Jesus hautnah mit dem Übernatürlichen konfrontiert werden. Sie nehmen die göttliche Herkunft von Jesus als realistisch wahr, sie können an Jesus glauben. Hingegen kann jeder Mensch Gottesoffenbarung auch ablehnen, wie es die religiösen Führer taten: Sie erfanden immer neue Gründe, warum nicht sein kann, was nicht sein darf. Weil Gott alle Menschen liebt, weil er an unserem ewigen Wohlergehen interessiert ist, bekommt jeder Mensch eine individuelle Chance, Gott zu erkennen. Wie wir damit umgehen, entscheiden wir selbst. Jesus warnt jedoch vor den Konsequenzen. Jedenfalls meint er mit seiner Aufforderung zum Glauben nicht, dass wir unseren Verstand mit unrealistischen Vorstellungen niederringen sollen.


Glaube beinhaltet zunächst einen Einblick in übernatürliche Zusammenhänge, den Gott selbst ermöglicht. Es geht dabei nicht unbedingt um übernatürliche Erscheinungen. Gott spricht zu jedem Menschen individuell, er benutzt dazu unterschiedliche Wege: beispielsweise andere Menschen, besondere Erlebnisse, Gottes Wort und vieles mehr.


Zudem beinhaltet echter Glaube aktive und kontinuierliche Jesus-Nachfolge. Deshalb spricht Jesus im Bibeltext von einer späteren Zeit, in der die Zuhörer wirklich erkennen werden, obwohl sie gerade echt ergriffen sind von Jesus und in diesem Sinn bereits glauben.


Betrachten wir die Ereignisse damals im Überflug, verstehen wir besser, was Jesus meint. Seine Aussage, dass die Zuhörer ihn, Jesus, erhöhen werden, ist ein Hinweis auf die bevorstehende Kreuzigung. Jesus weiß, dass auch Menschen, die hier vor ihm stehen, in Kürze seine Hinrichtung fordern werden. Er deutet an, was die Zuhörer erst im Nachhinein begreifen können. Als Petrus nach Jesu Himmelfahrt in Jerusalem predigte, verstand vermutlich mancher die Wahrheit in einer neuen Dimension und ließ sich taufen. Erst dann wurde der Glaube zu dem, was Jesus als solchen bezeichnet (vgl. Johannes 8,12).


Glaube ist ein dynamisches Vorankommen: Der erste Schritt ist unsere freie Entscheidung, Gottes Reden ernst zu nehmen und nicht einfach wegzuschieben. Weitere Schritte sind unerlässlich. Manchmal ist es herausfordernd, Gott die Treue zu halten, weil wir den Allerhöchsten nicht verstehen. Glaube beinhaltet das aktive Dranbleiben an Jesus.


Was hindert Sie derzeit, Jesus zu verstehen und Glaubensschritte zu wagen? Sprechen Sie mit IHM über Ihre persönlichen Verständnisprobleme.


Tamara Schüppel

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