Sie können auch parallel mitlesen.

Die einen beachten die Vorgaben des Schöpfergottes genau, andere leben traditions-orientiert. Damals waren es fromme Juden. In unserem Umfeld sind es meist keine Juden, sondern Christen. Lesen wir zunächst den Bibeltext:
Nun zu dir: Du kannst von dir sagen, ein Jude zu sein, und fühlst dich sicher, weil du das Gesetz hast. Du bist stolz auf deinen Gott. Aus dem Gesetz kennst du seinen Willen und kannst beurteilen, worauf es ankommt. Du traust dir zu, die Blinden zu führen und denen im Dunkeln das Licht zu bringen; du willst Erzieher für die Unverständigen und Lehrer für die Unwissenden sein, weil du das Gesetz Gottes hast, den Inbegriff von Erkenntnis und Wahrheit.
Du belehrst andere, warum nicht dich selbst? Du predigst, man dürfe nicht stehlen – und warum stiehlst du? Du sagst, man soll die Ehe nicht brechen – warum brichst du sie? Du verabscheust Götzen – warum bereicherst du dich an ihren Tempeln? Du bist stolz auf das Gesetz – und warum brichst du es und machst Gott Schande damit? So steht es schon in der Schrift: „Euretwegen wird der Name Gottes bei den Völkern verlästert.“
Auch die Beschneidung nützt dir nur dann etwas, wenn du das Gesetz befolgst. Übertrittst du das Gesetz, bist du praktisch ein Unbeschnittener geworden. Und wenn ein Unbeschnittener die Forderungen des Gesetzes erfüllt, gilt er vor Gott dann etwa nicht als beschnitten? So wird der Unbeschnittene, der das Gesetz gehalten hat, über dich das Urteil sprechen, der das Gesetz zwar buchstabengenau kennt und auch beschnitten ist, es aber doch übertreten hat. Nicht der ist nämlich ein Jude, der es nach außen hin ist, und der körperliche Vollzug ist auch nicht die wirkliche Beschneidung, sondern ein wahrer Jude ist der, der es innerlich ist, und die wahre Beschneidung ist die, die am Herzen geschieht. Sie kommt nicht durch die genaue Befolgung der Vorschrift zustande, sondern durch den Geist Gottes. Ein solcher Jude sucht nicht den Beifall von Menschen, sondern das Lob von Gott.
Die Bibel, Römer 2,17-29
Manche Christen geben sich viel Mühe, alles richtig zu machen. Sie kennen die Bibel genau und sind mit der Erfüllung biblischer Vorschriften beschäftigt. Schleichend werden sie stolz auf ihre Leistungen und vertuschen eigene Schuld. Deshalb konfrontiert Gott sie mit ihrer Schuld.
Andere legen Wert auf fromme Traditionen. Sie gleichen den Juden, die die Zugehörigkeit zu Gottes Bund als religiöse Absicherung betrachteten. Das Zeichen der Zugehörigkeit war für Juden die Beschneidung. Informieren Sie sich gern selbst in der Bibel darüber: Genesis 17,9-14
Gottes Ziel ist hingegen die aktive und persönliche Gottesbeziehung jedes Menschen. Die Vorschriften-Orientierten bereiten Gott Schande wegen ihres Hochmutes und des unehrlichen Totschweigens eigener Schuld. Traditions-orientierte Religiosität ist nutzlos. Revidieren wir deshalb unsere Zielorientierung:
Nehmen wir uns Zeit für ein ehrliches Gespräch mit Gott! Vorrangig ist nicht der Gottesdienstbesuch, nicht das Lesen christlicher Zeitschriften, nicht das Hören von Predigten! Bei Gott zählt das innere Sein. Um mit Gott in Verbindung zu sein, brauchen wir Gottes Geist. Er ist an dieser Verbindung dringend interessiert, es liegt an unserem Wollen: Reden wir mit Gott – hören wir ihm zu!
Tamara Schüppel
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