Sie können auch parallel mitlesen.
In Etappe R28 stellten wir fest, dass Freiheit von Gottes Gerechtigkeit uns letztlich umbringt. Sollen wir uns deshalb vorrangig bemühen, Gottes Gebote bestmöglich zu erfüllen? Unser fortlaufender Bibeltext erstaunt Sie vielleicht:
Nun ist euch doch klar, liebe Geschwister – ich rede ja zu Leuten, die das Gesetz kennen –-, dass das Gesetz für einen Menschen nur so lange Geltung hat, wie er lebt. So ist zum Beispiel eine verheiratete Frau durch das Gesetz an ihren Mann gebunden, solange er lebt. Stirbt ihr Mann, ist sie frei von dem Gesetz, das sie an ihn band. Wenn sie sich also zu Lebzeiten ihres Mannes mit einem anderen einlässt, gilt sie als Ehebrecherin. Stirbt aber der Mann, ist sie nicht mehr durch das Gesetz gebunden. Es steht ihr frei, einen anderen zu heiraten. Sie wird deswegen nicht zur Ehebrecherin.
So ist es auch mit euch, liebe Geschwister. Durch den Körper des Messias seid ihr tot für das Gesetz, damit ihr jetzt einem anderen angehören könnt, dem Auferweckten aus dem Tod. So können wir Frucht bringen für Gott. Denn als wir allein unserer Natur folgten, war alles, was wir taten, von sündigen Leidenschaften bestimmt. Das Gesetz entfachte das nur noch und wir brachten Frucht für den Tod. Doch jetzt sind wir vom Gesetz freigekommen und tot für das, was uns früher gefangen hielt. Jetzt ist unser Dienst von dem Neuen des Geistes bestimmt und nicht mehr vom Buchstaben des Alten.
Die Bibel, Römer 7,1-6
Der Bibeltext sagt, dass wir sinnbildlich mit Jesus gestorben sind, damit wir nicht mehr sklavisch Gottes Gebote erfüllen müssen. Wie ist das gemeint?
Stellen Sie sich einen Staatsbürger vor, der aus lauter Sorge, ein Gesetz zu übertreten, jede geplante Handlung zuvor anhand der Gesetzestexte prüft, Verfügungen studiert und verschiedenste Gerichtsurteile zu besonderen Fallbeispielen liest. Seine übereifrige Vorsicht wird diesen Bürger nicht nur für schlechte Taten blockieren, er wird auch keine Zeit und Kraft für gute Ideen und deren Umsetzung haben.
Wer sich in Gottes Reich derart Norm-orientiert verhält, verpasst das echte Leben – wie jener übereifrige Staatsbürger. Gott schuf den Menschen als Beziehungswesen. Er wollte persönliche Beziehung zu jedem Einzelnen – er wollte keine Norm-orientierten, alles-richtig-machenden Marionetten. Andererseits können Ungerechte und Sünder in seiner Nähe nicht bestehen. Um jedem Menschen eine neue Chance zu ermöglichen, kam Jesus, der Sohn Gottes. Er starb stellvertretend für unsere Schuld. Deshalb kann neue Gemeinschaft mit Gott beginnen: Wir gehören Jesus, wenn wir seine Vergebung annehmen. Wir laufen auf Jesus zu mit ganzem Herzen, mit ganzem Verstand und mit aller Kraft. Vorrangiges Ziel ist nicht die immer bessere Erfüllung von Gottes Maßstäben, sondern eine immer intensivere Jesus-Beziehung.
Abschließend einige Fragen für Ihre persönliche Reflexion:
Leben Sie Ihren Glauben als frommes Programm? Wünscht sich Jesus Ihre religiöse Pflichterfüllung ohne Herzensbeteiligung?
Ermüdet Sie die aussichtslose Aufgabe, alles richtig machen zu wollen? Jesus machte das für Sie!
Wie können Sie stattdessen Jesus zeigen, dass er die Nr. 1 auf der Prioritätenliste Ihres Lebens ist?
In diesem Sinn wünsche ich Ihnen ein befreites Leben: Frei vom Zwang des Gesetzes und stattdessen Jesus-orientiert.
Tamara Schüppel
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