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R61 Voranbringendes Miteinander ist herausfordernd

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Voranbringendes Miteinander ist herausfordernd
Voranbringendes Miteinander ist herausfordernd

In vorhergehenden Etappen haben wir bereits die historischen Gegebenheiten und den Gesamtzusammenhang dieses Bibeltextes kennengelernt. Deshalb starten wir mit dem folgenden Bibeltext direkt zu einem weiteren Aspekt im Miteinander von Jesus-Nachfolgern:


Wir, die Starken, haben die Pflicht, die Schwächen der Schwachen zu tragen, anstatt selbstgefällig nur an uns zu denken. Jeder von uns soll auf den Anderen Rücksicht nehmen, damit es ihm gut geht und er gefördert wird. Auch der Messias hat nicht für sich selbst gelebt, sondern so, wie es in der Schrift heißt: „Und wenn sie dich beschimpfen, trifft es mich tief.“ Denn aus allem, was früher aufgeschrieben wurde, sollen wir lernen. Die heiligen Schriften geben uns Trost und ermutigen zum Durchhalten, bis sich unsere Hoffnung erfüllt. Und der Gott, von dem Geduld und Ermutigung kommen, gebe euch Einmütigkeit, wie sie Jesus Christus entspricht, damit ihr ihn, den Vater unseres Herrn Jesus Christus, einmütig wie aus einem Mund preist. Deshalb nehmt euch gegenseitig an, wie auch Christus euch angenommen hat, damit Gott geehrt wird!

Die Bibel, Römer 15,1-7


In unserem Bibeltext geht es um „Starke und Schwache im Glauben“. Die Starken sollen den Schwachen im Glauben helfen und sie in ihrer Gottesbeziehung voranbringen. Es geht nicht um bewusstes oder leichtfertiges Missachten von Gottes guten und unveränderlichen Maßstäben. Es geht auch nicht darum, dass einige Leute ihre Meinung durchsetzen, wie andere ihren Glauben zu leben haben.


Mal ehrlich: Trifft es Sie tief, wenn andere Jesus-Nachfolger im Glauben nicht vorankommen? Würden Sie geduldig in andere investieren, auch wenn Sie scheinbar Nachteile dafür einstecken müssen?


Freiwillig sollen wir auf andere Jesus-Nachfolger Rücksicht nehmen – in der Art, die Jesus uns vorlebte. Das kann anstrengend für „die Starken“ sein. Sogar Jesus seufzte darüber: Lesen Sie bitte selbst diese Begebenheit: Matthäus 17,14-19 / Lukas 9,37-43.


Jesus verlor nicht die Geduld und rannte davon. Stattdessen half er in Not und erklärte, was seine Schüler nicht verstanden hatten. Er hätte sich sicher gewünscht, dass sie seine großartige Perspektive schneller erfasst hätten. Geduldig vermittelte er jene Horizonterweiterung, die weit über menschliche Begrenzungen hinaus geht: Gottes unendliche Barmherzigkeit, seine Liebe, seine Gerechtigkeit und Allmacht sollten die Jesus-Nachfolger damals zunächst selbst immer besser begreifen, damit sie sie andern glaubhaft vermitteln konnten. Jesus, der Sohn Gottes, musste sich deshalb beständig zurücknehmen, damit seine Schüler ihn verstanden und in ihrer Entwicklung gefördert wurden. Er forderte sie beharrlich heraus, aber er blieb bei ihnen, wenn sie ihre Lektion nicht verstanden hatten. Allerdings investierte Jesus nur in Menschen, die freiwillig mit ihm gehen wollten. Damals, im Anschluss an jene Begebenheit, waren viele Leute „überwältigt von Gottes Größe“ (vgl. Lukas 9,43).


Jesus ist das Vorbild, auf das uns der Bibeltext im Römerbrief hinweist: Wie Jesus, der Sohn Gottes, sich aus Liebe zu den Menschen zurücknahm, so sollen auch wir das lernen. Wie Jesus sich geduldig mühte, um Menschen zu fördern und Gemeinschaft zu ermöglichen, so können auch wir das mit Gottes Hilfe wagen. Damals wie heute werden Menschen dadurch Gottes Größe staunend erkennen.

„Deshalb nehmt euch gegenseitig an, wie auch Christus euch angenommen hat, damit Gott geehrt wird!“ Römer 15,7


Tamara Schüppel

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