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R65 Auf Schwierigkeiten vorbereitet

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Auf Schwierigkeiten vorbereitet
Auf Schwierigkeiten vorbereitet

Offen und ehrlich schreibt Paulus an die Jesus-Nachfolger in Rom über die vor ihm liegenden Schwierigkeiten. Obwohl er diese Menschen noch nicht persönlich kennt, bezieht er sie ein, indem er um Hilfe bittet.


Ich bitte euch dringend, Brüder, helft mir zu kämpfen und betet für mich zu Gott! Denn durch unseren Herrn Jesus Christus und durch die Liebe, die der Geist wirkt, sind wir doch miteinander verbunden. Betet, dass ich vor Gefahren geschützt bin, die mir von den Ungläubigen in Judäa drohen, und dass meine Hilfe für Jerusalem von den Gläubigen dort gut aufgenommen wird! Dann kann ich, wenn es Gottes Wille ist, mit Freude zu euch kommen und mich bei euch etwas erholen. Der Gott des Friedens sei mit euch. Amen.

Die Bibel, Römer 15,30-33


Zum einen erwartet Paulus bedrohliche Gefahren durch fanatische Juden in Judäa, die offen gegen die Jesus-Nachfolger vorgingen. Aufgrund einer Botschaft Gottes, also einer Prophetie, weiß Paulus im Voraus, dass in Jerusalem Gefangenschaft und Widerstand auf ihn warten. Dies wurde ihm von anderen Jesus-Nachfolgern mehrfach und unabhängig voneinander bestätigt (vgl. Apostelgeschichte 20 und 21).


Zum anderen betet Paulus um gute Aufnahme bei den Christen in Jerusalem. Obwohl Paulus finanzielle Hilfe für sie mitbringt, ist er offensichtlich unsicher, ob er in ihrer Gemeinschaft willkommen ist. Grund dafür waren unterschiedliche Ansichten zwischen Jesus-Nachfolgern jüdischer Herkunft und solchen aus anderen Nationen. Zur Klärung dieser Fragen hatte man Jahre zuvor das Apostelkonzil in Jerusalem einberufen und grundlegende Vereinbarungen beschlossen (vgl. Apostelgeschichte 15). Den Christen in Rom erklärt Paulus in seinem Brief die theologischen Hintergründe, ohne seine persönliche Betroffenheit zu erwähnen. Als Apostel arbeitet Paulus zielstrebig und bevollmächtigt für seinen HERRN und Gott, der ihm Auftrag und Weisheit für ungewöhnliche Wege gab. Aber nicht jeder Jesus-Nachfolger versteht ihn. Gerade deshalb bemüht sich Paulus intensiv um ein gutes Miteinander.


Er ist eine bemerkenswerte Persönlichkeit, dieser Apostel Paulus. Geradlinig geht er auf seine unangenehme Zukunft zu, er weicht nicht aus. Dabei bleibt er ruhig und zuversichtlich. Er prahlt nicht überheblich und leichtfertig mit seiner Stärke, sondern bittet realistisch um Unterstützung im Gebet. Von Herzen hofft er auf eine anschließende Erholungszeit bei diesen Christen in Rom. Paulus ist mit dem allmächtigen Gott im Bunde, dem Gott, der letztlich alles zu seinem guten Ziel führen wird. Deshalb strahlt er mit seinem ganzen Wesen „die Fülle des Segens von Christus“ aus – sogar angesichts drohender Schwierigkeiten (vgl. Römer 15,29).


Ich bin froh, dass Gottes Wort ehrlich über interne Uneinigkeiten und bedrohliche Probleme berichtet. Mit Jesus unterwegs zu sein, bewahrt uns nicht unbedingt vor Schwierigkeiten und Notlagen. Aber Jesus befähigt uns, sie auszuhalten und daran zu wachsen. Er möchte uns begleiten durch herausfordernde und schöne Zeiten. Wie Paulus dürfen wir andere Jesus-Nachfolger um Hilfe bitten, denn wir sind „durch unseren Herrn Jesus Christus und durch die Liebe, die der Geist wirkt, miteinander verbunden“.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie den Gott des Friedens mitten in Ihren Sorgen und Belastungen erleben, damit Sie andern zum Segen werden können.


Tamara Schüppel

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