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J01 Start ins Johannes-Evangelium

Aktualisiert: 14. Sept. 2022

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Im Anfang war der Logos – alles ist durch ihn geworden.
Im Anfang war der Logos – alles ist durch ihn geworden.

Was wäre, wenn am Anfang nicht millionenfache Zufälle, genannt Urknall, unser Universum gestalteten, sondern Intelligenz und Weisheit? Es gibt keine Beweise, weil kein Mensch dabei war. Welche Theorie ist nach Ihrer Meinung wahrscheinlicher?


Im Anfang war das Wort [der Logos], und der Logos war bei Gott, und Gott war der Logos.

Die Bibel, Johannes-Evangelium 1,1


Mit diesen Worten beginnt das Johannes-Evangelium. Wenn der Schöpfergott Realität ist, dann geht es jeden von uns an, wer er ist und wie er ist. Egal, ob Sie schon lange Christ sind, als überzeugter Atheist oder als Andersgläubiger unterwegs sind: Ich lade Sie ein zu einer Erkundungstour durch das Johannes-Evangelium. Finden Sie selbst heraus, dass die Wahrheit erfahrbar ist.


Die vier Evangelien im Neuen Testament sind mehr als eine Mitteilung. Sie sind eine Proklamation: Gott hat die Macht, er ist gerecht. Er bietet uns Gnade und Frieden an. Gottes Barmherzigkeit zeigt sich in Jesus, der selbst Mensch wurde, der sich erniedrigte bis zum Tod am Kreuz. Nur deshalb kann er seinen Geschöpfen juristisch gerecht das Heil unverdient schenken. Das Johannes-Evangelium stellt Jesus gleich zu Beginn in einzigartiger Weise vor. Hier ein kleiner Ausschnitt:

Er, das Wort, [der Logos], wurde Mensch und wohnte unter uns. Und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, eine Herrlichkeit wie sie nur der Eine und Einzige vom Vater hat, erfüllt mit Gnade und Wahrheit.

Die Bibel, Johannes-Evangelium 1,14


Ein Evangelium ist eine spezielle Literaturgattung, die nur in der Bibel, im Neuen Testament vorkommt. Sie unterscheidet sich deutlich von einer Biographie, einer Chronologie oder einem Brief. Evangelium ist ein Wort griechischen Ursprungs und meint übersetzt: gute Botschaft. Das Wort verwendete man ursprünglich im Zusammenhang mit den römischen Kaiserkulten; es wurde zum Fachausdruck für die Siegesbotschaft Gottes an die Menschen.


Erst viele Jahre nach der Abfassung der Evangelien Matthäus, Markus und Lukas schrieb der alte Apostel Johannes um das Jahr 85 n. Chr. sein Evangelium. Vermutlich hielt er sich dabei in der griechisch-römischen Stadt Ephesus auf. Wie bei allen Schriften der Bibel fließen auch hier zahlreiche historische und geographische Tatsachen ein, die man bis heute nachprüfen kann.


Johannes war ein Apostel, ein von Gott Gesandter. Als Cousin¹ von Jesus kannte er ihn vielleicht schon in Kindertagen. Später war er ein enger Vertrauter von Jesus, ja sein bester Freund. Johannes beschreibt Jesus aus dem Blickwinkel des Innenlebens. Wir erfahren viel über das Wesen, das Sein von Jesu Persönlichkeit. Dazu ist Johannes speziell befähigt, weil er mit Jesus so lange eng verbunden lebte und ihn besonders gut kannte. Während Markus in seinem Evangelium das Tun von Jesus in den Mittelpunkt stellt, stehen bei Matthäus und Lukas die Reden von Jesus im Vordergrund. Johannes erklärt selbst seine Absicht, warum er dieses Evangelium schreibt:

Was hier berichtet ist, wurde aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr als Glaubende Leben habt in seinem Namen.

Die Bibel, Johannes-Evangelium 20,31


Johannes wendet sich also auch an reife und langjährige Christen, wenn er Jesus als wahren Menschen und wahren Gott beschreibt. Durch sein Evangelium möchte er Jesus-Nachfolger ermutigen, am Glauben dranzubleiben. Sowohl im Griechischen als auch im Hebräischen hat das Wort Glauben gleichzeitig die Bedeutung Treue. Es geht nicht um Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft, sondern um ständiges Unterwegssein mit Jesus. Glauben ist mehr als das Für-wahr-halten von Tatsachen. Durch Glauben erhalten wir Gottes Heil: das unzerstörbare Leben von und mit Gott.


Wer ist Jesus und was beinhaltet Glauben in Gottes Sinn? Ich gehe auf Erkundungstour durch das Johannes-Evangelium. Kommen Sie mit?


Tamara Schüppel


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Fußnote:

¹ Johannes war der Bruder von Jakobus und der Sohn von Zebedäus und Salome (vgl. Mk 10,19; Mt 27,56 und Mk 15,40). Wenn Sie zu den beiden letztgenannten Bibeltexten auch Joh 19,25 vergleichen, ist die Schlussfolgerung sinnvoll, dass Salome und Maria, die Mutter von Jesus, Schwestern waren. Einen sicheren Nachweis scheint es jedoch nicht zu geben.



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