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J81 Augenzeugenberichte und Vogelperspektive

  • Tamara Schüppel
  • vor 1 Tag
  • 3 Min. Lesezeit

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... können uns helfen, das Unvorstellbare zu erfassen.
... können uns helfen, das Unvorstellbare zu erfassen.

Augenzeugenberichte sind Fenster zur Wahrheit. Wenn mehrere Personen unterschiedliche Details eines Geschehens erzählen, weil sie aus verschiedenen Blickwinkeln darauf geschaut haben, stärkt das die Glaubwürdigkeit. Für die Wahrheitsfindung ist es eher von Nachteil, wenn die Zeugen fast wortgleich berichten, denn dies deutet auf vorherige Absprachen untereinander hin. Mehrere unterschiedliche Augenzeugen-berichte ermöglichen zudem einen aus-gewogenen Gesamteindruck.

 

Vergleichen wir die Berichte in den vier Evangelien, so sind diese ein wichtiges Indiz dafür, dass das leere Grab und die Begegnungen mit dem auferstandenen Jesus Tatsachen sind. Alles deutet darauf hin, dass die Schreiber der Evangelien hier Augenzeugenberichte zusammengestellt haben, um sachlich und detailliert Fakten zu beschreiben, die ihnen selbst zunächst völlig unmöglich erschienen:

 

Am ersten Tag der Woche kommt Maria aus Magdala frühmorgens noch in der Dunkelheit zum Grab und sieht, dass der Stein vom Grab weggenommen ist. Da eilt sie fort und kommt zu Simon Petrus und zu dem anderen Jünger, den Jesus liebhatte, und sagt zu ihnen: „Sie haben den Herrn aus dem Grab genommen, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben.“ Da brachen Petrus und der andere Jünger auf und gingen zum Grab.

Die beiden liefen miteinander; doch der andere Jünger lief voraus, war schneller als Petrus und kam als Erster zum Grab. Und als er sich vorbeugt, sieht er die Leinenbinden daliegen; er ging aber nicht hinein. Nun kommt auch Simon Petrus, der ihm folgt, und er ging in das Grab hinein. Er sieht die Leinenbinden daliegen und das Schweißtuch, das auf seinem Haupt gelegen hatte; es lag nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengerollt an einem Ort für sich.

Darauf ging nun auch der andere Jünger, der als Erster zum Grab gekommen war, hinein; und er sah, und darum glaubte er. Denn noch hatten sie die Schrift, dass er von den Toten auferstehen müsse, nicht verstanden. Dann kehrten die Jünger wieder zu den anderen zurück.

Die Bibel, Johannes-Evangelium 20,1-10 (Zürcher Übersetzung 2007)

 

Das Geschehen der Auferstehung ist außergewöhnlich, für uns alle unvorstellbar. Das war damals nicht anders als heute. Deshalb nimmt der Schreiber seine Leser Schritt für Schritt mit: Zuerst entdecken die Zeitzeugen das leere Grab; erst nach und nach fallen alle menschlichen Deutungsmöglichkeiten als Trugschluss weg. Für Johanneswurde klar: Niemand, der eine Leiche stiehlt, wickelt sie zuvor sorgsam aus den Leinenbinden und legt zudem das Tuch für den Kopf ordentlich zusammengerollt an eine extra Stelle. Deshalb begann er vorsichtig zu glauben und zu hoffen, auch wenn er noch nicht verstand.

 

Warum fällt es uns schwer, diese Tatsachen zu glauben? Weil wir Menschen einen sehr eingeschränkten Blick auf die Wirklichkeit haben. Weil uns Gottvertrauen fehlt. Aber wenn Jesus tatsächlich Gott ist, dann ist diese Auferstehung nicht nur logisch, sondern die unaufhaltsame Konsequenz.

 

Ich möchte Sie an dieser Stelle mitnehmen zu einem anderen Bibeltext, der uns den Gesamtüberblick aus der Vogelperspektive ermöglicht:

 

Voll Freude sagt Dank dem Vater, der euch fähig gemacht hat, Anteil zu haben am Los der Heiligen, die im Licht sind.

Er hat uns der Macht der Finsternis entrissen und uns versetzt ins Reich seines geliebten Sohnes, in dem wir die Erlösung haben, die Vergebung der Sünden.

Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. Denn in ihm wurde alles geschaffen im Himmel und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare, ob Throne oder Herrschaften, ob Mächte oder Gewalten; alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen. Und er ist vor allem, und alles hat in ihm seinen Bestand.

Er ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde. Er ist der Ursprung, der Erstgeborene aus den Toten, damit er in allem der Erste sei.

Denn es gefiel Gott, seine ganze Fülle in ihm wohnen zu lassen und durch ihn das All zu versöhnen auf ihn hin, indem er Frieden schuf durch ihn, durch das Blut seines Kreuzes, für alle Wesen, ob auf Erden oder im Himmel.

Die Bibel, Brief an die Kolosser 1,12-20 (Zürcher Übersetzung 2007, Übersetzung Vers 18: T. Schüppel)

 

Egal, ob Sie ein neugieriger, ein zielstrebiger oder ein kritischer Erkunder sind; egal, ob Sie Gott schon lange kennen oder bisher an seiner Existenz zweifeln: Bitte nehmen Sie sich die Zeit, denken Sie darüber nach und sprechen Sie mit Gott darüber. Aus Erfahrung weiß ich: Wer die Wahrheit kontinuierlich sucht, dem schenkt Gott neue Einsichten. So wächst Gottvertrauen – sowie die gottgegebene Möglichkeit, das Leben hier und bis in Ewigkeit grundlegend zu verändern.

 

Tamara Schüppel


Anmerkung:

*  Johannes ist der „andere Jünger“. Für Johannes, den Schreiber dieses Evangeliums, ist es eine besondere Auszeichnung, dass Jesus mit ihm so vertrauensvoll eng befreundet war, dass er ihn so wertschätzte. Jedoch möchte Johannes damit nicht prahlen, deshalb beschreibt er mehrfach die Tatsache, nennt jedoch seinen Namen nicht. 


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