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J10 Jesus: Kraftvoll gegen Scheinfrömmigkeit

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Das Wesentliche im Leben - sind Sie interessiert?
Das Wesentliche im Leben - sind Sie interessiert?

Furchtlos und aufrichtig geht Jesus seinen Weg. Dabei eckt er an – ausgerechnet bei den Leuten im Tempel. Wird er „um des Friedens willen“ nachgeben?


Als das jüdische Passafest näher kam, zog Jesus nach Jerusalem hinauf. Auf dem Tempelgelände sah er Geldwechsler sitzen und Händler, die Rinder, Schafe und Tauben verkauften. Da machte er sich eine Peitsche aus Stricken und jagte sie alle mit den Schafen und Rindern aus dem Tempel hinaus. Die Münzen der Wechsler fegte er zu Boden, und ihre Tische kippte er um. Den Taubenverkäufern befahl er: „Schafft das weg von hier und macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle!“ Seine Jünger erinnerten sich dabei an das Schriftwort: „Der Eifer um dein Haus wird mich verzehren.“ Die Juden aber stellten ihn zur Rede: „Mit welchem Wunderzeichen kannst du beweisen, dass du das Recht hast, so etwas zu tun?“ Jesus entgegnete: „Zerstört diesen Tempel, und ich werde ihn in drei Tagen wieder aufbauen.“ „Sechsundvierzig Jahre ist an diesem Tempel gebaut worden“, erwiderten die Juden, „und du willst das in drei Tagen schaffen?“ Mit dem Tempel hatte Jesus aber seinen eigenen Körper gemeint. Als er von den Toten auferstanden war, dachten seine Jünger an diesen Satz. Da glaubten sie den Worten der Schrift und dem, was Jesus gesagt hatte.

Jesus hielt sich während des ganzen Passafestes in Jerusalem auf. Viele glaubten in dieser Zeit an ihn, weil sie die Wunder sahen, die er tat. Doch Jesus vertraute sich diesen Leuten nicht an, weil er sie alle durchschaute. Niemand musste ihm etwas über die Menschen sagen, weil er wusste, was in ihrem Inneren vorging.

Die Bibel, Johannes-Evangelium 2,13-25


In dem alttestamentlichen Bund, den Gott mit seinem Volk Israel schloss, geht es oft um Opfer. Die Menschen sollten beständig daran erinnert werden, dass Sünde den Tod zur Folge hat, weil Gott gerecht ist. Man opferte stellvertretend Tiere, denn Gott hatte versprochen, sich um die juristisch gerechte Lösung zu kümmern. Aber hier im Tempel, den man als Haus Gottes bezeichnet, fehlt die Stille für Rückbesinnung und Gottesbegegnung. Lautes Marktgetöse durch geschäftige Händler stört den gottesfürchtigen Besucher. Zudem drängt sich eine furchtbare Fehldeutung auf: „Hier ist Gottes Gnade preiswert zu bekommen: Kaufe ein Opfertier und die Sünde ist erledigt.“ Die Händler bemänteln ihre Profitgier mit dem Vorwand, die notwendigen Opfertiere gleich vor Ort anbieten zu können. Und die religiösen Führer billigen den Missbrauch des Tempelgeländes. Als Jesus dieser Scheinfrömmigkeit begegnet, wird er laut und schafft handfeste Tatsachen. Jesus ist kein Hitzkopf, der unüberlegt Streit und Aufregung verursacht. Jedoch gibt er wegen eines Scheinfriedens keinesfalls seinen Standpunkt preis:

Es geht um das Wesentliche im Leben. Geschäftiges Treiben für einen guten Zweck kann die Stille vor Gott nicht ersetzen. Für Jesus ist persönliche Gottesbeziehung das Wesentliche, weil davon unser Glück und ewiges Heil abhängen. Deshalb setzt er sich leidenschaftlich dafür ein. Wann suchten Sie zuletzt die Stille vor Gott?


Die Juden, die Jesus zur Rede stellen, sind blind für das Wesentliche. Sie suchen auch nicht aufrichtig die Wahrheit. Deshalb hält Jesus die Diskussion kurz, befriedigt ihre Sensationsgier nicht und spricht für sie unverständlich. Aber seine Schüler lernen aus diesem Gespräch, obwohl sie das alles erst später verstehen. Sie werden in ihrer Treue zu Jesus bestärkt. Je länger und intensiver wir mit Jesus unterwegs sind, umso besser verstehen wir ihn und sein Wort.

Der Glaube der Jünger bezieht sich zunehmend ganz zentral auf Jesus und auf Gottes Wort. Was ist das Zentrum unseres Glaubens?


Jesus agiert furchtlos bei Widerstand, aber er ist sehr zurückhaltend gegenüber Leuten, die kurzfristig ihren Vorteil suchen und ihre Sensationsgier befriedigen wollen. Temporärer Glaube ist nicht tragfähig. Jesus vertraut niemandem, der ihn respektlos ausnutzen will. Sind wir Jesus gegenüber aufrichtig?


Tamara Schüppel

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