Sie können auch parallel mitlesen.
Einige Leute, die bei seinem eindrucksvollen Gastmahl dabei waren, bleiben hartnäckig dran an Jesus. (Wir werden sein intensives Gespräch mit diesen Leuten in mehreren Etappen behandeln. Damit uns der Gesamtzusammenhang gut vor Augen steht, empfehle ich, das gesamte Kapitel Johannes 6 gründlich durchzulesen.)
Am nächsten Tag warteten die Menschen auf der anderen Seite des Sees wieder auf Jesus, denn sie hatten gesehen, dass die Jünger allein losfuhren, ohne dass Jesus zu ihnen in das Boot gestiegen war, das als einziges am Ufer gelegen hatte. Inzwischen legten mehrere Boote aus Tiberias an der Stelle an, wo die Menge das Brot nach dem Dankgebet des Herrn gegessen hatte. Als die Leute nun merkten, dass Jesus und seine Jünger nicht mehr da waren, stiegen sie in diese Boote, setzten nach Kafarnaum über und suchten dort nach ihm. Als sie ihn endlich gefunden hatten, fragten sie ihn: „Rabbi, wann bist du denn hierhergekommen?“
Jesus erwiderte: „Ich muss es euch ganz deutlich sagen. Ihr sucht mich nicht, weil ihr Wunderzeichen gesehen habt. Ihr sucht mich, weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. Ihr solltet euch nicht so viel Mühe um die vergängliche Speise machen, sondern euch um die bemühen, die für das ewige Leben vorhält. Und die wird der Menschensohn euch geben, weil Gott, der Vater, ihn dazu beglaubigt hat.“ Da fragten sie ihn: „Wie können wir denn tun, was Gott von uns will?“ Jesus antwortete ihnen: „Gott will von euch, dass ihr dem vertraut, den er gesandt hat.“
Die Bibel, Johannes-Evangelium 6,22-29
Diese Menschen suchen Jesus. Statt auf ihre Frage zu antworten, konfrontiert der sie mit ihren verborgenen Motiven: Eigentlich wollen sie nur das Gute abschöpfen, das sie von Jesus zu bekommen hoffen. Aber es geht um viel mehr als kurzzeitiges persönliches Wohlergehen.
Schnelles Glück oder langfristige Investition?
Manche schieben die Frage nach Gott weit von sich, weil das mit Konsequenzen verbunden wäre. Sie denken, Gott sei ein Spaßverderber und setzen stattdessen auf vergängliche Werte.
Andere sind überzeugte Christen. Aber worum drehen sich unsere Gebete vorrangig? Um Gesundheit und gutes Gelingen, um Sicherheit und Bequemlichkeit?
Jesus sagt: „Bemüht euch vorrangig um die Speise, die für das ewige Leben vorhält.“ Und er legt seinen Schwerpunkt nicht in erster Linie auf unsere Taten. Wichtig ist die Beziehung zu ihm: Was wir für das ewige Leben brauchen, bekommen wir bei Jesus. Glauben wir Jesus? Vertrauen wir ihm so sehr, dass wir uns von ihm herausfordern lassen?
Wie reagieren Menschen auf diese Herausforderung?
Doch da sagten sie zu ihm: "Wenn wir dir glauben sollen, dann musst du uns ein Wunder sehen lassen. Was wirst du tun? Unsere Vorfahren haben immerhin das Manna in der Wüste gegessen, wie es ja auch in der Schrift heißt: 'Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.'"
Die Bibel, Johannes-Evangelium 6,30-33
Diese Reaktion zeigt die wahren Beweggründe: Die gleichen Leute, die am Tag zuvor mit tausenden anderen von fünf Broten und zwei Fischen satt wurden, fordern jetzt ein weiteres Wunder. Auf den ersten Blick scheinen die Jesus-Sucher aufrichtig bemüht. Sie kennen sich sogar in Gottes Wort aus. Jesus lässt sich jedoch nicht auf deren Forderungen ein, denn gute Bibelkenntnis besagt nichts über die Herzenseinstellung.
Ein theologisches Streitgespräch bringt uns Gott nicht näher. Haben wir ehrliche Fragen oder sind unsere Einwände ein Deckmantel, der echte Motive versteckt?
Erneut betont Jesus das Wesentliche:
Jesus erwiderte: "Ich versichere euch nachdrücklich, es war nicht Mose, der euch das Brot aus dem Himmel gegeben hat, sondern es ist mein Vater, der euch das wahre Brot aus dem Himmel gibt. Denn das Brot, das Gott schenkt, ist der, der vom Himmel herabkommt und der Welt das Leben gibt." "Herr", sagten sie da zu ihm, "gib uns immer von diesem Brot!" Jesus entgegnete: "Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungrig sein, und wer an mich glaubt, wird nie wieder Durst haben.
Die Bibel, Johannes-Evangelium 6,34-35
Jesus ist das Brot des Lebens. Wir brauchen Jesus, damit wir in Gottes Sinn heil und lebendig werden. Es geht um Leben mit Gott in wunderschöner Vielfalt. Wenn die Gemeinschaft mit Jesus unser ganzes Wesen durchzieht, dann wachsen Gottes Früchte: Freude, Frieden, Liebe, Vergebung, Gerechtigkeit und Freiheit, Hoffnung und Vertrauen ... Leben mit Jesus beginnt mit unserer Entscheidung hier und heute und reicht über den Tod hinaus bis zum ewigen Leben.
Egal, wo wir stehen als Gott-Sucher oder Jesus-Nachfolger: Glaube und Vertrauen sind keine statischen Werte, sondern eine andauernde Herausforderung.
Wollen wir auf Jesus zulaufen? – Lassen wir uns von ihm zu wertbeständigen Zielen herausfordern?
Tamara Schüppel
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