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J54 Abrechnung erst am Ziel

Aktualisiert: 9. Juni 2024

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Lohnt sich herausfordernde Jesus-Nachfolge?
Lohnt sich herausfordernde Jesus-Nachfolge?

Jesus wurde bei seinem Einzug in Jerusalem gefeiert und bejubelt. Nun horchen Leute aus anderen Regionen auf:

 

Unter den Festbesuchern, die zur Anbetung Gottes nach Jerusalem kamen, waren einige Griechen. Sie wandten sich an Philippus, der aus Betsaida in Galiläa stammte, und sagten: „Herr, wir möchten Jesus sehen!“ Philippus sprach mit Andreas darüber, dann gingen beide zu Jesus und sagten es ihm. Doch Jesus erwiderte: „Die Zeit ist gekommen, in der die Herrlichkeit des Menschensohnes sichtbar wird. Ja, ich versichere euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde kommt und stirbt, bleibt es allein. Wenn es aber stirbt, bringt es sehr viel Frucht. Wer sein Leben liebt, wird es verlieren. Aber wer sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es für das ewige Leben erhalten. Wenn jemand mir dienen will, muss er mir auf meinem Weg folgen. Mein Diener wird dann auch dort sein, wo ich bin, und mein Vater wird ihn ehren.

Ich bin jetzt voll Angst und Unruhe. Soll ich beten: ‚Vater, rette mich vor dem, was auf mich zukommt?‘ Aber deswegen bin ich ja gerade in diese Zeit hineingekommen. Vater, offenbare die Herrlichkeit deines Namens!“ Da sprach eine Stimme vom Himmel: „Das habe ich bis jetzt getan und werde es auch diesmal tun.“  Von den Menschen, die dort standen und zuhörten, sagten einige: „Es hat gedonnert.“ Andere meinten: „Ein Engel hat mit ihm geredet.“ Aber Jesus sagte: „Diese Stimme wollte nicht mir etwas sagen, sondern euch! Jetzt ergeht ein Gericht über diese Welt. Jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgestoßen werden. Und wenn ich von der Erde erhöht worden bin, werde ich alle zu mir ziehen.“ Mit diesen Worten deutete er an, auf welche Weise er sterben würde.

Die Menge hielt ihm entgegen: „Wir lesen in der Schrift, dass der Messias für immer bleiben wird. Wie kannst du da behaupten, der Menschensohn müsse erhöht werden? Wer ist überhaupt dieser Menschensohn?“ „Das Licht wird nur noch kurze Zeit für euch leuchten“, sagte Jesus. „Nutzt das Licht, solange ihr es habt, damit euch die Dunkelheit nicht überfällt! Wer in der Dunkelheit unterwegs ist, weiß nicht, wohin er geht. Glaubt an das Licht, solange ihr es noch habt, damit ihr Menschen des Lichts werdet!“ Nachdem Jesus das gesagt hatte, zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück.

Die Bibel, Johannes-Evangelium 12,20-36

 

Diese Griechen wollen es genau wissen. Sie werden kreativ und finden Wege, um Jesus besser kennenzulernen. Die Antwort von Jesus fällt ungewöhnlich aus:

 

Bei genauerem Hinschauen sensibilisiert Jesus jene Griechen – und nicht nur sie – für Missverständnisse in den folgenden Tagen. Gerade jetzt ist wenig nachvollziehbar, welche Strategie Jesus verfolgt: Der Menschensohn wird verherrlicht durch Tod??? Die Zuhörer hatten offensichtlich verstanden, dass Jesus der Messias ist – aber diese Aussage vom Sterben verunsichert sie erneut. Mit ihrem festgelegten Verständnis von Gottes Wort können sie Jesus nicht erfassen. Und sie können Jesus durch ihre Vorstellungen, wie er sein sollte, auch nicht von seinem Plan abbringen.

 

Die Voraussetzung, dass Gott unsere falschen Vorstellungen korrigiert, ist aktive Jesus-Nachfolge. Echte Erkenntnis finden wir ausschließlich auf diesem Weg. Deshalb macht Jesus den Leuten, die ihn kennenlernen wollen, mit wenigen Worten klar, dass Nachfolge kein Spaziergang ist. Er färbt nicht schön, was herausfordernd ist. Jeder muss selbst seine Prioritäten setzen:

  • Entweder derzeitige Annehmlichkeiten auf Kosten von unvergänglichen Werten

  • oder derzeitige Schwierigkeiten und dafür Anerkennung und Ehre von Gott sowie eine vollkommen gute Ewigkeit mit ihm.

 

Mich begeistert, wie ehrlich Jesus vor all den Leuten über seine Angst spricht. Auch wir müssen nicht so tun, als hätten wir alles im Griff. Oft verstehen wir Gott nicht, weil die umfassenden Vorhaben des Allmächtigen nicht in unser zeitlich und räumlich begrenztes Denken passen (vgl. Etappe J53). Die Zuhörer damals blieben dennoch nicht im Ungewissen, ob Jesus der gottgesandte Messias ist. Durch eine übernatürliche Stimme bestätigte Gott dies. Jeder kann sich herausreden und behaupten: Das war doch nur Zufall, dieser Donner zu jenem Zeitpunkt. Jeder aufrichtige Sucher wird die Wahrheit über Jesus herausfinden, auch heute. Das verspricht Gott.

 

Dennoch werden wir als Jesus-Nachfolger an unsere Grenzen geraten: Unser Inneres schreit nach Glück und Wohlstand - jetzt sofort. Aber Jesus fordert uns heraus, gehorsam gegenüber Gott zu leben, ihm zu vertrauen. Obwohl Gott Freude und Glück in seiner Person verkörpert, bedeutet Jesus-Nachfolge durchaus auch zusätzliches Leiden. Denn unser Umfeld ist durchzogen von den zerstörenden Auswirkungen der Sünde. Wieso ist unser Leiden himmlische Saat? Das verstehen wir oft nicht, aber Jesus erklärt: Aktive Nachfolger gleichen Saatkörnern. Durch Leid und Tod kann Neues in vielfältiger Form entstehen. Die ewige Frucht wird überreich sein. Es klingt einfach und ist in der Praxis oft so schwer: Ich will Jesus vertrauen und mich an ihn halten, damit mein Leben, Leiden und Sterben ewige Frucht trägt.

 

Wollen Sie ein Mensch des Lichts sein? Dann sind Anstrengungen und Schwierigkeiten unvermeidlich. Jesus selbst musste Gehorsam gegenüber Gott durch bitteres Leiden lernen (Hebräer 5,8f).  Jesus, der Messias, besiegte auf diesem Weg den Bösen. Er wurde zum Heilsbringer, weil er als Unschuldiger stellvertretend unsere Schuld vor Gott übernahm.

 

Lassen wir uns die hoffnungsvolle Freude auf die ewige und vollkommene Zukunft nicht verdunkeln. Jesus-Nachfolge kann zusätzliches Leiden bedeuten. Aber Jesus garantiert reiche Belohnung.  

Unsere Bereitschaft, Leiden in der Nachfolge zu erdulden, wächst im gleichen Maße wie unser Vertrauen zu Jesus. Was tun Sie, um Jesus besser kennenzulernen?

 

Tamara Schüppel

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