Sie können auch parallel mitlesen.
Jesus nimmt Abschied von seinen engsten Freunden. Dabei fasst er das Wichtigste aus drei Jahren intensivem Mentoring nochmals zusammen und betont mehrfach den zentralen Punkt seines gesamten Lebens:
Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt. Wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren. Judas - nicht der Iskariot - sagt zu ihm: Herr, und wie kommt es, dass du dich uns und nicht der Welt offenbaren willst? Jesus entgegnete ihm: Wer mich liebt, wird mein Wort bewahren, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und uns bei ihm eine Bleibe schaffen. Wer mich nicht liebt, bewahrt meine Worte nicht.
Und das Wort, das ihr hört, ist nicht meines, sondern das des Vaters, der mich gesandt hat. Das habe ich euch gesagt, als meine Bleibe noch bei euch war. Der Fürsprecher aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, er wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
Frieden lasse ich euch zurück, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht einen Frieden, wie die Welt gibt, gebe ich euch. Euer Herz erschrecke nicht und verzage nicht! Ihr habt gehört, dass ich euch gesagt habe: Ich gehe weg, und ich komme zu euch zurück. Würdet ihr mich lieben, so hättet ihr euch gefreut, dass ich zum Vater gehe, denn der Vater ist grösser als ich.
Und ich habe es euch schon jetzt gesagt, bevor es geschieht, damit ihr glaubt, wenn es dann geschieht. Ich kann euch nicht mehr viel sagen, denn es kommt der Fürst der Welt. Über mich hat er keine Macht, sondern es geschieht, damit die Welt erkennt, dass ich den Vater liebe und tue, was mir der Vater geboten hat. Steht auf, lasst uns von hier aufbrechen!
Die Bibel, Johannes-Evangelium 14,22-31 (Zürcher Übersetzung, 2007)
LIEBE. Das ist der Kerngedanke seines Tuns, seiner Aussagen, ja des gesamten Seins von Jesus. Liebe gibt er seinen Nachfolgern mit auf den Weg, die sollen sie immer vor Augen haben und selbst aktiv gestalten. Es geht nicht in erster Linie um Erfüllung göttlicher Gebote, sondern um Liebe zu Gott (vgl. ►Etappe J61). Das Bewahren von Gottes Geboten und unsere gesamte Lebensgestaltung zeigen deutlich, ob wir Jesus lieben und ehren.
Jesus verspricht, dass auf unsere Liebe zu ihm bleibende Gemeinschaft folgt: Gemeinschaft mit Jesus und Gott, dem Vater. Aus dieser Gemeinschaft heraus lernen wir Jesus besser kennen. Gott lässt sich von uns erkennen; er offenbart sich uns. Gotteserkenntnis kann man nicht erlernen wie eine Wissenschaft. Sie wird auch nicht per Gießkannenprinzip verteilt. Gotteserkenntnis ist ein persönliches Geschenk, dass dem zuteilwird, der Jesus liebt.
Waren Sie schon mal verliebt? Sicher wollten Sie die Person Ihrer Begeisterung möglichst genau kennenlernen; Sie nutzten jede Gelegenheit zu gemeinsamer Zeit und versuchten, Ihr Gegenüber auf unterschiedliche Weise zu erfreuen. Liebe zu Gott braucht den langen Atem einer echten Liebesbeziehung, das geht weit über die gefühlsbetonte Phase des anfänglichen Verliebtseins hinaus. Deshalb verspricht Jesus uns einen Helfer. Jener Beistand, der Heilige Geist, wird uns unterstützen, wenn wir uns helfen lassen.
Jedoch gilt auch der Umkehrschluss: Wer Gott nicht liebt, der wird seine Gebote nicht halten. Wem Gottes Gebote egal sind, wer sie nach eigenem Gutdünken anpasst und zurechtbastelt bis sie ihm bequem erscheinen, der liebt Gott nicht. Gott beurteilt unsere Beweggründe: Wie haben wir etwas verstanden und wie setzen wir diese Erkenntnis im Alltag um? Wollen wir umfassend herausfinden, was Gott in seinem Wort sagt? Werten wir unsere eigene Meinung höher als die Aussagen des allwissenden Gottes? Wenn Gott beispielsweise mehrfach im Alten sowie im Neuen Testament betont, dass er die aktive Ausübung von Homosexualität hasst, können wir dann davon ausgehen, dass der Ewige seine Beurteilung dieser Tat ändert? Gott liebt den Sünder; aber liebt der Sünder Gott, wenn er ohne Rücksicht auf Gottes Empfinden ihn durch seinen Lebensstil ganz bewusst beleidigt?
Ja, Liebe kann herausfordernd sein. Und nicht immer verstehen wir den Allmächtigen. Jesus ermutigt seine Nachfolger, sich nicht erschrecken und irritieren zu lassen. Das gilt uns bis heute.
Achtsam vorausschauend sagte Jesus damals Dinge vorher, damit seine Schüler Anhaltspunkte in den Wirren der kommenden Ereignisse finden. Dann informierte er kurz, dass der Böse keine Macht über ihn hat. Jesus wusste, dass er den Fürsten dieser Welt besiegen wird – den Bösen, der seine Herrschaft auf Lüge und Verführung der Menschen gründet. Zu diesem Zweck ließ Jesus sich freiwillig vom Bösen angreifen. So wurde seine Liebe zu Gott und Menschen für alle Welt sichtbar. Mit seinem Tod am Kreuz befreite Jesus die versklavten Menschen und kaufte sie los aus dem Reich des Bösen.
Deshalb muss niemand dem Bösen verfallen bleiben. Jeder kann sich freiwillig und bewusst an Jesus binden. Dann bleibt Gott bei uns durch seinen Heiligen Geist. Er ist uns ganz nah, bildlich gesprochen wohnt er in jedem Menschen, der Jesus liebt. Der Beistand möchte uns zum Guten leiten. Denn der vollkommen Gute ist eine Person: Der vollkommen Gute ist Gott.
Lassen Sie sich von Gottes Geist leiten? Wie zeigen Sie heute Ihre Liebe zu Jesus?
Tamara Schüppel
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