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R31 Eine neue Identität

Aktualisiert: 9. Sept. 2021

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Eine neue Identität

Meine Identität – das sind meine persönlichen Wesensmerkmale. Einige Grundzüge sind unveränderlich, vieles wird beständig geformt und entwickelt durch Ereignisse und Erfahrungen im sozialen Umfeld; natürlich hat jeder auch selbst Einfluss darauf.


Weil Sünde, also das todbringende Böse, unser gesamtes Umfeld durchsetzt, deshalb ist die Identität jedes Menschen völlig durchzogen von Sünde. – Aber wie ist Gemeinschaft mit Gott dann möglich?


Wir wissen ja, dass das Gesetz vom Geist Gottes erfüllt ist. Ich dagegen bin vom Eigensinn erfüllt* und werde von der Sünde beherrscht. Ich verstehe ja selbst nicht, was ich tue. Denn ich tue nicht das, was ich will, sondern gerade das, was ich hasse. Wenn ich aber tue, was ich gar nicht tun will, stimme ich dem Gesetz zu und heiße es gut. Dann aber bin nicht mehr ich es, der handelt, sondern die Sünde, die in mir wohnt.


Denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meiner Natur, nichts Gutes wohnt. Es fehlt mir nicht am Wollen, aber ich bringe es nicht fertig, das Gute zu tun. Ich tue nicht das Gute, das ich tun will, sondern das Böse, das ich nicht will. Wenn ich aber das tue, was ich gar nicht will, dann bin nicht mehr ich der Handelnde, sondern die Sünde, die in mir wohnt.


Ich stelle also ein Gesetz des Bösen in mir fest, obwohl ich doch das Gute tun will. Denn meiner innersten Überzeugung nach stimme ich dem Gesetz Gottes freudig zu, aber in meinen Gliedern sehe ich ein anderes Gesetz wirken, das mit dem Gesetz in meinem Innern im Streit liegt und mich zu seinem Gefangenen macht: Das Gesetz der Sünde. Ich unglückseliger Mensch! Gibt es denn niemand, der mich aus dieser tödlichen Verstrickung befreit?


Doch! Und dafür danke ich Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn.


Es gilt also beides: Meiner innersten Überzeugung nach diene ich dem Gesetz Gottes, meiner Natur nach aber folge ich dem Gesetz der Sünde. Es gibt jetzt also kein Verdammungsurteil mehr für die, die ganz mit Jesus Christus verbunden sind. Denn das Gesetz des Geistes, das dich mit Jesus Christus zum Leben führt, hat dich von dem Gesetz befreit, das nur Sünde und Tod bringt.


* Andere übersetzen: ‚Ich aber bin meiner eigenen Natur ausgeliefert‘


Die Bibel, Römer 7,14-8,2


Gott sei Dank: Jesus hat durch sein Sterben am Kreuz das Todesurteil für Sünder auf sich genommen. Weil ich kontinuierlich mit Jesus lebe, gibt es für mich kein Verdammungsurteil mehr. Jesus schenkt mir eine Identität, die zu Gott passt. Sie ist individuell für mich kreiert und wird beständig entwickelt: Ich möchte diese Identität mit Jesus gemeinsam gestalten, ich möchte mich entfalten und von Gott prägen lassen. Das ist das ‚Gesetz des Geistes‘, von dem unser Bibeltext spricht. Wenn ich sterbe, wird Jesus mich als Person völlig erneuern und die neue Identität wird mich vollständig ausmachen. Aber bis dahin existiert auch meine menschlich-sündige Identität (im Bibeltext als ‚meine Natur‘ bezeichnet). Deshalb findet in meinem Inneren jener im Bibeltext beschriebene Kampf statt.


Vielleicht haben Sie – wie ich – Mühe, den Inhalt des Bibeltextes zu erfassen. Lesen Sie ihn gern mehrmals und reden Sie mit Gott darüber. Auch wenn wir es nur stückweise begreifen: Jesus rettet aus tödlicher Verstrickung; Jesus beschenkt uns mit einem neuen, individuellen und wahrhaft guten Wesen, passend für die Gemeinschaft mit Gott! Hören Sie in der folgenden Etappe mehr darüber.

Tamara Schüppel

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