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R60 Verzicht aus Nächstenliebe?

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Verzicht aus Nächstenliebe
Verzicht aus Nächstenliebe

Es geht weiterhin um das Miteinander von Jesus-Nachfolgern: Nachdem uns in Etappe R58 verschiedene Ansichten im Unterschied zu falscher Lehre beschäftigten, folgte in Etappe R59 das Thema „Stolperfalle Rechthaberei“. Vor 2000 Jahren war das Essen von Götzenopferfleisch eine Frage, die die Jesus-Nachfolger beschäftigte, deshalb werden an diesem Beispiel wichtige allgemeine Grundlagen erklärt:


Lasst uns also nach dem streben, was zum Frieden und zum Aufbau der Gemeinde beiträgt! Zerstöre nicht wegen einer Essensfrage das Werk Gottes! Gewiss, es ist alles rein, aber es ist verwerflich, einen anderen durch sein Essen zu Fall zu bringen. Deshalb isst du am besten kein Fleisch und trinkst keinen Wein und vermeidest überhaupt alles, was deinen Bruder zu Fall bringen könnte. Was du in dieser Hinsicht glaubst, ist eine Sache zwischen dir und Gott! Wohl dem, der sich deshalb nicht selbst verurteilen muss! Wer aber beim Essen ein schlechtes Gewissen hat, ist schon verurteilt, denn er handelt nicht nach dem, was er glaubt. Doch alles, was nicht aus Glauben geschieht, ist Sünde.

Die Bibel, Römer 14,19-23


Ein alter Text mit brandaktuellem Anwendungsbereich. Angesprochen sind hier wieder in erster Linie Jesus-Nachfolger, die miteinander unterwegs sind. Fleisch zu essen, das vor dem Verkauf möglicherweise den Götzen geweiht wurde, das ist heute kein Thema in unserem Umfeld – die übermäßige Smartphone-Nutzung hingegen schon. Nein, es ist natürlich nicht falsch, ein Smartphone zu nutzen! Das Smartphone ist ein neutraler Gegenstand wie die Esswaren vor 2000 Jahren in unserem Bibeltext.


Wenn Sie beispielsweise im Gottesdienst die Bibelstellen auf dem Smartphone mitlesen, ist das doch prima, oder? Dabei sehen Sie, dass Ihr Verhalten Vorbildwirkung auf Ihren Nachbarn hat, der leider im Anschluss einfach weitersurft. Ein Nachdenken über Gottes Wort wird für ihn dadurch unmöglich. Deshalb bemüht er sich normalerweise, sein Smartphone im Gottesdienst nicht zu nutzen. Was grundsätzlich eine gute Sache ist, das wird für Ihren Nachbarn zum Problem. Würden Sie deshalb im Gottesdienst auf Ihr Smartphone verzichten? Falls Sie nun bei nächster Gelegenheit mit schlechtem Gewissen Ihr Smartphone trotzdem nutzen, ohne Rücksicht auf ihren Nachbarn, dann ist dies Sünde.


Lesen Sie sich den Bibeltext nochmals durch und setzen Sie statt Essen und Trinken ein aktuelles Thema unserer Zeit ein: Alkohol, tolle Kleidung, Smartphone-Nutzung, Musik, Freizeitgestaltung … Es gibt vieles, was für die Einen kein Problem ist, aber für Andere zum Hindernis werden kann. Gesetzliche Regelungen engen unsere Freiheit in Christus ein und behindern vielleicht mehr, als sie nützen. Hingegen können wir freiwillig aufeinander achten: Was gefährdet den Glauben meines Nächsten? Was fördert ihn in seiner Entwicklung?


Für uns Jesus-Nachfolger geht es zuerst um unseren HERRN (vgl. Römer 14,8). Und als zweites wollen wir miteinander vorankommen, statt uns gegenseitig dabei zu behindern (vgl. Römer 14,19). Jesus-Nachfolger sind kein loser Verbund von Individualisten, wir sind aufeinander angewiesen, wir sind gemeinsam unterwegs, deshalb ist Rücksichtnahme unumgänglich.


Tamara Schüppel


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