Sie können auch parallel mitlesen.
Die Menschen, die damals zu Johannes dem Täufer kamen, kannten Gottes Gebote. Sie wussten, dass dies eine besondere Gnade Gottes war, denn im Gegensatz zu anderen Völkern hatten sie hervorragende Wertmaßstäbe. Aber sie waren nicht fähig, diese Gebote zu halten. Sie taten Böses: absichtlich und unabsichtlich. Das Böse – die Sünde – trennt uns von Gott, denn Gott ist heilig und gerecht. Er kann Sünde nicht übersehen, das wäre ungerecht. Deshalb suchten die Menschen Hilfe; deshalb gingen sie zu Johannes dem Täufer. Auch Kritiker und Neugierige kamen mit. Was erfuhren die Leute?
Am nächsten Tag sah Johannes Jesus auf sich zukommen und sagte: „Seht, das ist das Opferlamm Gottes, das die Sünde der Welt auf sich nimmt. Ihn meinte ich, als ich sagte: ‚Nach mir kommt einer, der weit über mir steht, denn er war vor mir da.‘ Auch ich kannte ihn nicht. Aber gerade deshalb bin ich gekommen und taufe mit Wasser, damit Israel erkennt, wer er ist.“ Dann bezeugte Johannes auch dieses: „Ich sah den Geist Gottes wie eine Taube vom Himmel herabschweben und auf ihm bleiben. Ich hätte nicht gewusst, wer es war, aber der, der mir den Auftrag gab, mit Wasser zu taufen, hatte mir gesagt: ‚Wenn du den Geist auf jemand herabschweben und auf ihm bleiben siehst, dann ist das der, der mit Heiligem Geist tauft.‘ Ich habe es gesehen und bezeuge: ‚Dieser Mann ist der Sohn Gottes.‘“
Die Bibel, Johannes-Evangelium 1,29-34
Eine Taufe dokumentiert öffentlich den Beginn einer Neuausrichtung. Das war bereits damals so, als das Volk Israel durch das Schilfmeer zog [a]. Deshalb wird das Geschehen auch einer Taufe gleichgestellt [b]. Das war bei Naaman so, der sich siebenmal im Jordan untertauchen sollte, um vom Aussatz rein zu werden [c]. Später wurden Menschen getauft, die sich dem einen Gott der Israeliten zuwendeten. Man nannte sie Proselyten. Das alles mag Johannes vor Augen gestanden haben, als er die Menschen vor etwa 2000 Jahren zur Taufe im Jordan aufrief. Im wörtlichen Sinn übersetzt meint das griechische Wort im Grundtext „untertauchen“. Die Taufe des Johannes bedeutet Sinnesänderung, auch für religiöse Menschen: Es geht um Gottesbeziehung im Alltag. Das Untertauchen im Wasser symbolisiert Reinigung und Neuausrichtung.
Aber Johannes der Täufer wusste, dass der menschliche Wille nicht ausreicht. Deshalb wies er auf den hin, der Sünde endgültig beseitigen kann. Gott offenbarte ihm im Voraus, dass Jesus die Strafe für unsere Sünde auf sich nehmen würde.
In diesem Zusammenhang wies Johannes darauf hin, dass Jesus nicht nur Mensch ist: Die Mütter von Johannes und Jesus waren verwandt und zugleich auch befreundet [d]. Nun sagt Johannes, dass Jesus vor ihm da war, obwohl er einige Monate nach Johannes geboren wurde. Damit verdeutlicht Johannes: Menschen werden ins Leben gerufen. Gott ist demgegenüber ewig, ohne Anfang. Jesus ist auch ewig, denn Jesus ist Gott. Das hatte Johannes nicht gewusst, bevor Gott es ihm zeigte. Aufgrund dieser Offenbarung sagte er: „Ich bin nicht würdig, ihm die Riemen seiner Sandalen zu lösen.“ Johannes-Evangelium 1,27 Als er Jesus dort am Jordan sah, erkannte Johannes ihn als den von Gott Offenbarten, als Sohn Gottes. Mit diesem Titel hebt sich Jesus von allen übrigen Menschen ab, denn damit ist die gottgleiche Stellung von Jesus gemeint [e].
Johannes sagte, Jesus werde mit Heiligem Geist taufen. Deshalb geht die Taufe der Christen über das Geschehen bei der Taufe des Johannes hinaus [f]. Ausschließlich Jesus ist „das Opferlamm Gottes, das die Sünde der Welt auf sich nimmt“. Er lebte sündlos. Er macht das Unmögliche möglich: die Versöhnung mit dem gerechten Gott. Durch Jesus können wir mit Gott eng verbunden sein, denn Gott gibt uns seinen Geist [g].
Jesus kann Sie vom Bösen befreien und Ihnen den Heiligen Geist schenken, denn er ist Gott.
=> Würden Sie sich taufen lassen als Zeichen einer bewussten Neuausrichtung? [f]
=> Haben Sie den Heiligen Geist bekommen? Wie äußert sich das?
Tamara Schüppel
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Anmerkungen und Zitatangaben:
a vgl. Exodus 13,17- 14,31
b vgl. 1. Korinther 10,1-2
c vgl. 1. Könige 5,1-19
d vgl. Lukas 1,36-45
e Das bestätigt auch der Bibeltext in Johannes 1,18: „Niemand hat Gott jemals gesehen. Nur der Eine und Einzige, der an der Seite des Vaters selbst Gott ist, hat ihn uns bekannt gemacht.“
f Zum Thema Taufe der Christen erfahren Sie hier mehr: ► Römer-Etappe R26
g vgl. dazu Apostelgeschichte 19,1-7
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