top of page
Suche

J20 Jesus sprengt religiöse Denkgebilde

Sie können auch parallel mitlesen.


Jesus sprengt religiöse Denkgebilde
Jesus sprengt religiöse Denkgebilde

Durch übernatürliche Zeichen dokumentiert Jesus seine Allmacht, seine Göttlichkeit. Er zeigt uns seine Barmherzigkeit und Liebe. Seit 38 Jahren war jener Mann krank, nun heilt Jesus ihn spontan. Es ist ein Wunder. Wie reagieren Menschen, wenn sie damit konfrontiert werden?


Einige von den Juden sagten deshalb zu dem Geheilten: „Heute ist Sabbat! Da darfst du deine Matte nicht tragen.“ Er antwortete: „Der Mann, der mich geheilt hat, sagte zu mir: ‚Nimm deine Matte und geh!‘“ „Welcher Mensch hat dir denn so etwas befohlen?“, fragten die Juden. Aber der Geheilte wusste nicht, wer es war, denn Jesus hatte den Ort wegen der vielen Menschen schon wieder verlassen.

Später traf Jesus den Mann im Tempel und sagte: „Hör zu! Du bist jetzt gesund. Sündige nicht mehr, damit dir nicht noch Schlimmeres passiert!“ Danach ging der Geheilte zu den Juden und sagte ihnen, dass Jesus ihn gesund gemacht hatte. Von da an begannen die Juden Jesus zu verfolgen, weil er solche Dinge am Sabbat tat.

Die Bibel, Johannes-Evangelium 5,10-16


Diese Juden verpassen dem Geheilten in seiner übergroßen Freude eine Maßregelung: „Du darfst doch nicht ...“ „Das ist doch nicht richtig ...“ Das Schicksal des Mannes, der nach 38jähriger Krankheit gesund wurde, interessiert sie nicht. Starr und herzlos hüten sie Gesetze. Dabei nennen sie sich doch Diener Gottes! – Demgegenüber ist Jesus barmherzig und freundlich; ihn interessiert jeder einzelne Mensch und sein Ergehen. Und Jesus ist Gott (vgl. Etappe J04).


Diese frommen Juden hielten ihr Tun für gottgefällig. Sie bemühten sich um die genaue Einhaltung der Vorschriften. Und sie dachten, dass sie verstanden hätten, wie Gott ist. Aber sie irrten sich gewaltig! Sie begriffen nicht, dass Gott ihnen in Jesus begegnete. Wie konnte das passieren?


Jesus sieht unser Herz. Er weiß, warum wir etwas tun. Wollten diese Juden wirklich Gott dienen? Ging es nicht vielmehr um ihre eigene Ehre und die Anerkennung der Mitmenschen?

Weil Jesus nicht agiert, wie es ins Denkgebilde der frommen Juden passt, wird der Geheilte scharf kritisiert.


Manche Menschen hüten auch heute eine Menge Vorschriften, die sie im Alten wie im Neuen Testament zu finden meinen. Sie werden leicht zu Fanatikern, die ihre eigenen religiösen Denksysteme verfechten. Jedoch kann auf diesem Wege kein Mensch Gottes Maßstab gerecht werden. – Andere trauen eher Gott ein paar Fehler zu, als dass sie zugeben, etwas nicht verstanden zu haben. Oder sie halten Gottes Maßstab für veraltet und wollen ihn verbessern. Und wenn eine Tatsache den Rahmen der bekannten Naturgesetze sprengt oder auch nur zu sprengen scheint, wird die Tatsache verändert und damit verfälscht, bis sie in menschliches Vorstellungsvermögen passt. Das maßen sich leider viele Menschen und auch Theologen an.

Muss der unendlich große Gott sich in ein menschlich kleinkariertes Gedankengebäude einpassen? Sollten wir nicht besser unser Denken durch den Schöpfergott weiten und trainieren lassen?


Jesus findet man auf dem Weg menschlicher Überheblichkeit nicht. Gott interessiert sich nicht für die Aufrechterhaltung eines Denkgebildes, das wir Religion nennen. Er wünscht sich vielmehr gelebte Gottesbeziehung mit Herz und Verstand. Wie wir im Bibeltext erfahren, werden diese scheinbar Frommen zu Feinden Gottes: Sie verfolgen Jesus.


Den Geheilten trifft die harte Kritik. Und was jetzt? Zum Glück hat Jesus ihn nicht vergessen, er gibt weitere Impulse. Und genau so funktioniert auch heute Gottesbeziehung: Jesus wünscht sich, dass Gottesbeziehung ganz natürlich unser gesamtes Leben durchzieht und prägt. Jesus coacht uns, wenn wir es wollen. Wer von Herzen mit Gott unterwegs ist, möchte ihn immer besser verstehen. Echte Gotteserkenntnis ist keine wertlose Gedankenakrobatik: Bei seinen Nachfolgern entwickelt Jesus ein umfassendes Verständnis; so bildet er Persönlichkeiten aus, die ihr Umfeld vorteilhaft gestalten können.


Lebensnah, persönlich, realistisch – so wendet sich Jesus auch uns zu. Es beginnt mit kleinen Schritten wie bei dem Geheilten: Sündige nicht mehr! Lass dich nicht freiwillig mit dem Bösen ein! Hör hin, was Jesus zu sagen hat!


Tamara Schüppel

bottom of page