Sie können auch parallel mitlesen.
Jesus spricht von Totenauferweckung und erklärt, dass er von Gott kommt, um Menschen zum ewigen Leben zu befreien. Seine Zuhörer verstehen ihn zunehmend weniger. Warum?
„... Aber ich habe es euch ja schon gesagt: Trotz allem, was ihr an mir gesehen habt, glaubt ihr nicht. Alle, die der Vater mir gibt, werden zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den weise ich niemals zurück; denn ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um das zu tun, was ich will, sondern das, was der will, der mich beauftragt hat. Und er, der mich gesandt hat, will, dass ich keinen von denen verliere, die er mir gegeben hat, sondern sie am letzten Tag auferwecke. Denn mein Vater will, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben hat. Und am letzten Tag werde ich ihn auferwecken.“
Die Bibel, Johannes-Evangelium 6,36-40
Die Leute verstehen nicht, obwohl sie Jesus und seine Zeichen gesehen hatten. Es geht weniger um optisches Sehen. Es geht um Gotteserkenntnis. Weil uns die göttliche Dimension fehlt, können wir Gott mit unseren Sinnesorganen nur mittelbar wahrnehmen. Jesus bietet uns Hilfe an. Bitte vergleichen Sie dazu ►Etappe J21. Aber es gibt immer die Möglichkeit, seine Zeichen anders zu interpretieren und sich weiter im Kreis zu drehen. Die entscheidende Frage lautet deshalb:
WOLLEN wir die Wahrheit über Jesus herausfinden oder legen wir vorab unseren Standpunkt fest?
Seine jüdischen Zuhörer waren empört darüber, dass er gesagt hatte: „Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.“ „Ist das nicht Jesus, der Sohn Josephs?“, murrten sie. „Wir kennen doch seinen Vater und seine Mutter! Wie kann er da behaupten, aus dem Himmel gekommen zu sein?“ „Ihr müsst euch darüber nicht beschweren“, sagte Jesus. „Keiner kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht. Und den werde ich am letzten Tag auferwecken. In den Prophetenschriften heißt es ja: ‚Sie werden alle von Gott unterwiesen sein.‘ Wer also auf den Vater hört und von ihm lernt, kommt zu mir. Das heißt natürlich nicht, dass jemand den Vater gesehen hat. Nur der Eine, der von Gott gekommen ist, hat den Vater gesehen. Ja, ich versichere euch: Wer glaubt, hat ewiges Leben. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Vorfahren haben das Manna in der Wüste gegessen und sind dann doch gestorben. Aber hier ist das wahre Brot, das vom Himmel kommt, damit man davon essen kann und nicht sterben muss. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wenn jemand von diesem Brot isst, wird er ewig leben. Und das Brot, das ich ihm gebe, bin ich selbst. Es ist mein Körper, den ich gebe für das Leben der Welt.
Die Bibel, Johannes-Evangelium 6,41-51
Diese Zuhörer haben ihren Standpunkt festgelegt. Sie suchen nicht mehr die Wahrheit, sondern verteidigen ihr Denkschema. Zu diesem Zweck suchen sie Fehler bei Jesus. Sie könnten ihn fragen, wenn sie seine Herkunft von Gott mit seiner menschlichen Abstammung nicht in Übereinstimmung bringen können. Aber sie argumentieren hinterhältig gegen Jesus. Ist das sinnvoll? Es war doch jedem sonnenklar geworden, dass Jesus kein überheblicher Mensch ist, denn seine Wunderzeichen weisen deutlich auf den allmächtigen Gott hin (vgl. Johannes 3,2).
Jesus diskutiert nicht; hingegen spricht er die Leute offen an: „Ihr müsst euch darüber nicht beschweren.“ Dann veranschaulicht er nochmals wichtige Grundlagen des Lebens mit Gott. Wer Missverständnisse sucht, kann hier welche finden. Aber jeder, der aufrichtig an der Wahrheit interessiert ist, wird zum Nachdenken und Nachfragen herausgefordert. Jesus möchte dadurch intensive Gottesbeziehung fördern.
Bis heute geht es um diese Entscheidung: Wollen wir aufrichtig die Wahrheit über Jesus herausfinden? Dann ist es kein Problem, wenn wir ehrliche Zweifel und Fragen an Gott haben. – Oder sind wir nur auf Fehlersuche, um zu bekräftigen, dass WIR im Recht sind?
Von unserer Vorentscheidung ist abhängig, was wir entdecken werden. Jesus sieht unsere inneren Beweggründe und reagiert individuell darauf. Wer Bestätigung seiner vorgefassten Meinung sucht, wird immer neue Einwände finden. Wahrheitssuche bleibt für langjährige Jesus-Nachfolger ebenfalls herausfordernd. Denn Gott passt nicht in menschliche Denksysteme, auch nicht in die bibeltreuer Christen. Bleiben wir offen für Gottes Wahrheit, indem wir sein Wort lesen und mit Jesus darüber sprechen!
Wer aufrichtig die Wahrheit sucht, kommt bei Jesus an (vgl. Johannes 14,6). Denn Jesus, der menschgewordene Sohn Gottes, verspricht: „Wer zu mir kommt, den weise ich niemals zurück. ... Denn mein Vater will, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben hat. Und am letzten Tag werde ich ihn auferwecken.“
Tamara Schüppel
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