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R48 Ein Gott zum Staunen

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Ein Gott zum Staunen
Ein Gott zum Staunen

Um den Inhalt eines Textes gut zu erfassen, muss man den Zusammenhang beachten. Bitte berücksichtigen Sie deshalb den Kontext des gesamten Römerbriefes.

Unser folgender Bibeltext beschreibt ein Sinnbild. Paulus benutzt es, um das Verhältnis von Jesus-Nachfolgern aus aller Welt (Heidenchristen) zu Jesus-Nachfolgern aus Gottes auserwähltem Volk Israel (Juden-christen) darzustellen:


Nun sind einige Zweige ausgebrochen worden, und du wurdest als neuer Zweig unter die übrigen eingepfropft. Obwohl du von einem wilden Ölbaum stammst, hast du jetzt Anteil am Saft aus der Wurzel des edlen Ölbaums. Du hast keinen Grund, verächtlich auf die anderen Zweige herabzusehen. Und wenn du es dennoch tust, sollte dir klar sein: Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich! Vielleicht wirst du nun sagen: „Die Zweige sind ja herausgebrochen worden, damit ich eingepfropft werden konnte.“ Das ist richtig. Aber dass sie ausgebrochen wurden, lag an ihrem Unglauben. Und du hast deinen Stand nur durch den Glauben. Sei also nicht überheblich, sondern pass auf, dass es dir nicht genauso geht. Denn wenn Gott die natürlichen Zweige nicht verschont hat, warum sollte er dann dich verschonen?

Du siehst hier also die Güte und die Strenge Gottes: Seine Strenge gilt denen, die sich von ihm abgewandt haben, aber seine Güte gilt dir, sofern du dich auf seine Güte verlässt; sonst wirst auch du herausgeschnitten werden. Doch auch die anderen Zweige können wieder eingepfropft werden. Gott ist sehr wohl imstande, das zu tun – vorausgesetzt, sie halten nicht an ihrem Unglauben fest. Denn wenn du aus dem wilden Ölbaum, zu dem du von Natur aus gehörtest, ausgeschnitten und gegen die natürliche Ordnung in den edlen Ölbaum eingepfropft wurdest, wie viel leichter wird es dann sein, die Zweige, die natürlicherweise zum edlen Ölbaum gehören, wieder an ihre Stelle einzupfropfen.

Und damit ihr euch nichts auf eure Klugheit einbildet und falsche Schlüsse daraus zieht, will ich euch das folgende Geheimnis bekannt machen: Ein Teil von Israel hat sich verhärtet. Aber das gilt nur so lange, bis die volle Zahl von Menschen aus den anderen Völkern zum Glauben gekommen ist. Israel als Ganzes wird dann so gerettet werden, wie geschrieben steht: „Aus Zion wird der Retter kommen, der alle Gottlosigkeit von Jakobs Nachkommen entfernt. Und der Bund, den ich mit ihnen schließen werde, besteht darin, dass ich ihnen die Sünden nehme.“

Die Bibel, Römer 11,17-27


In Römer 4 lasen wir, dass Abraham der Vater aller Glaubenden genannt wird (vgl. Etappe R20). Hier in Römer 11 werden alle Glaubenden als edler Ölbaum dargestellt. Zur Wurzel Abraham gehören also die natürlichen Zweige des Ölbaumes: Die Nachkommen Abrahams, das Volk Israel. Während einige natürliche Zweige ausgebrochen werden, weil diese Israeliten Gott nicht die Treue hielten, werden andere, wilde Zweige eingepfropft. Zu Abraham gehören auch die Glaubenden anderer Völker. Sie sind die Zweige vom wilden Ölbaum, die in den edlen Ölbaum der Glaubenden eingepfropft werden.


Nochmals wird deutlich: Gott bleibt der souveräne Herrscher. Er ist nicht überfordert mit widerspenstigen Menschen. Es gibt auch keinen Vorzug aufgrund von Herkunft; es geht um Ihren persönlichen Glauben, um Ihre aktive Treue zum Schöpfergott (Glauben: vgl. Etappe R44).


Haben Sie schon mal gestaunt über weitreichende Zusammenhänge der Menschheits-geschichte, die so genial strukturiert sind, dass sie das Zufallsprinzip widerlegen? Bitte be-achten Sie dazu besonders Etappe R47!


In unserem Bibeltext beeindruckt mich besonders der Schluss: Was ist das für ein Gott, der einen solchen Vertrag schließt? Keiner, weder Jakobs Nachkommen – also die Israeliten –, noch Menschen aus anderen Völkern sind geeignet als Gottes Gegenüber. Wir sind wegen Schuld und Sünde gerecht angeklagt – und Gott bietet per Vertrag an, uns juristisch einwandfrei als sein geliebtes Gegenüber aufzubauen.


Tamara Schüppel

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